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Ein Hühnermobil für Oberrad

Seit dem Frühjahr versorgt Die Kooperative erfolgreich Frankfurter Verbraucher mit Bio-Erzeugnissen aus eigenem Anbau und von Partnerbetrieben. Jetzt will das genossenschaftliche Netzwerk per Crowdfunding ein Hühnermobil anschaffen. Dabei geht es nicht nur um die Produktion frischer Eier, sondern auch eine nachhaltige Optimierung der eigenen Ackerflächen in Oberrad. Die Finanzierungsaktion läuft noch bis Ende des Jahres.

Silas Müller auf seinem Ackergelände in Oberrad. (Foto: Evelyn Mayer)

„Hühner gehören für uns einfach zu einer guten Fruchtfolge“, sagt Silas Müller, einer der beiden Gründer der Kooperative. „Das bedeutet, dass jedes Jahr etwas anderes auf den Äckern wächst, so dass der Boden weniger ausgezehrt wird und sich Schädlinge schlechter einnisten können.“ Indem es scharrt und kratzt, belüftet das Federvieh den Boden, gleichzeitig sind die anfallenden Exkremente ein guter Dünger. „So bereiten Hühner den Boden auf ideale Weise vor, damit dort im Folgejahr wieder Obst und Gemüse angebaut werden kann“ ergänzt der gelernte Landwirt. „Wir möchten vor allem glückliche Hühner, daher werden wir sie artgerecht und streng nach biologischen Standards halten. Sie bekommen bestes Bio-Futter und können im Freien auf rund einem Hektar frisches Kleegras picken, das wir jedes Jahr für die Fruchtfolge pflanzen.“ Natürlich spielt auch die Produktion von Bio-Eiern eine wichtige Rolle für die Kooperative, denn vorrangiges Ziel ist die urbane Selbstversorgung. „In unseren Gemüsekisten haben wir auch Eier, die derzeit über Kooperationspartner geliefert werden. Wir wollen jedoch gerne aus eigener Produktion liefern.“

Schlafplatz für mehr als 200 Hühner

Automatische Auslaufklappen sorgen dafür, dass die Hühner sicher ein- und ausgehen können (Foto: Mobei GmbH)

Bereits im Frühjahr beantragte die Genossenschaft die Genehmigung des Hühnermobils, das künftig auf dem fünf Hektar großen Acker in Oberrad stehen soll. Erst vor kurzem genehmigte das Umweltamt das ambitionierte Projekt. 40.000 Euro will Die Kooperative durch die Schwarmfinanzierung im Idealfall zusammenbekommen. Allein 35.000 Euro kostet der mobile Hightech-Hühnerstall. Der Rest wird für den Kauf des Federviehs, das Futter und den Zaun benötigt. „Das Mobil sieht aus wie ein zweistöckiger Wohnwagen mit Sitzstangen, in dem mehr als 200 Tiere Platz haben“ beschreibt Müller das Gefährt. „Unten gibt es Futter und Trinkstellen, oben ist das ‚Schlafzimmer‘.“ Automatische Auslaufklappen sorgen dafür, dass die Hühner morgens ins Freigelände gelangen. Abends schließen sich automatisch per Schaltuhr. So haben Fuchs und Marder keine Chance hineinzugelangen. „Der Clou des Hühnerhauses ist seine Mobilität“, verrät Müller. „Durch den regelmäßigen Ortswechsel auf unserem rund fünf Hektar großen Gelände hat das Federvieh immer frisches Futter. Gleichzeitig vermeiden wir, dass der Boden überdüngt wird.“

Coffee und Cream

Coffe und Cream sind klassische Zweinutzungshühner und entstehen aus Bresse x White Rock (Cream, re.) oder Bresse x New Hampshire (Coffee, li.). (Foto: Ökologische Tierzucht gGmbH ÖTZ).

Auch über die Anschaffung des passenden Federviehs hat sich das Team Gedanken gemacht. Geplant ist, sogenannte Zweinutzungshühner mit dem schönen Namen Coffee und Cream zu erstehen. „Dabei handelt es sich um weiße, braune und bunte Tiere, bei denen sowohl Hahn als auch Henne wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden“, sagt Müller. Als Dankeschön für die Mitfinanzierung des Hühner-Projekts winken tolle Aktionen. So erhält man beispielsweise für 100 Euro einen Monat lang frische Eier vom Hühnermobil, bei 200 Euro Einsatz gibt es eine exklusive Führung über die Äcker in Oberrad sowie ein Essen am Lagerfeuer mit anschließender Feier. Doch auch mit 5 Euro kann man bereits helfen und wird namentlich auf der Online-Spendentafel genannt. Zur Crowdfuning-Aktion, die noch bis 31. Dezember läuft, geht es hier.

(Titelfoto: Mobei GmbH)

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