Im Oktober werden die Nahrungsquellen für Insekten knapp. Eine Ausnahme sind alte Efeustöcke, die jetzt blühen und Bienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Wespen magisch anziehen. Im zeitigen Frühjahr freuen sich die hier überwinternden Vögel über die dann reifen Beeren.
Wer ein Töpfchen Efeu kauft, wird erst einmal vergeblich auf die bei Insekten so beliebten gelben Blütendolden warten. Erst im Alter von acht und mehr Jahren treiben die Stöcke im Herbst ihre gelben doldenförmigen Blüten aus. Dann sind sie eine beliebte Anflugstation für verschiedenste Insekten, die jetzt nur noch wenige blühende Futterpflanzen in Gärten und Parks finden. Die Efeu-Seidenbiene hat sich bei der Aufzucht ihrer Larven sogar ganz auf die nahrhaften Pollen spezialisiert. Und auch Schmetterlinge wie der hübsche Admiral, Kleiner Fuchs oder Tagpfauenauge schätzen die Efeublüten als leicht zugängliche Nahrungsquelle bevor sie sich zum Überwintern auf dem Dachboden verkriechen oder in Richtung Süden fliegen.
Efeubeeren erfreuen die Vögel im zeitigen Frühjahr
Wer eine mit Efeu bewachsene Hauswand oder wie wir eine teilweise überwucherte Gartenlaube hat, bietet Vögeln, Kleintieren und Insekten einen natürlichen Schutz vor den kalten Wintertemperaturen. Während der Brutsaison werden die verholzten Äste gerne zum Nisten genutzt. Die optimalen Zeitfenster für das Zurückschneiden des Efeus sind daher relativ kurz: Kein Problem ist ein kräftiger Rückschnitt Anfang bis Mitte Februar noch bevor die Brutsaison startet. Eine weitere Möglichkeit bietet sich nach dem Ende der Brutzeit Ende Juni/Anfang Juli. Das ist früh genug, dass die Pflanze bis zum Herbst neu austreiben und wieder ihre begehrten Blüten ansetzen kann.
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