Am 29. September öffnet wieder das Frankfurter Bienenfestival seine Pforten im Botanischen Garten. Die Veranstaltung ist zu einer festen Institution für Bienen- und Honigfans geworden. Bei einem gemeinsamen Frühstück erläutern die Veranstalter Thorsten Herget und Sebastian Wernig, warum die Faszination an den schwarzgelben Brummern nach wie vor ungebrochen ist.
Zu dem Bienenfrühstück im Botanischen Garten, bei dem es leckere Croissants und selbst geimkerten Honig gibt, sind auch Rainer Vollweiter vom Umweltamt und Manfred Wessel, Leiter des Gartens gekommen. „Hobbygärtner könnten mit kleinen Mitteln so viel erreichen, wenn noch mehr Bewusstsein dafür da wäre, was die Bienen an Pflanzen benötigen“, macht Wessel deutlich. „Deshalb haben wir dieses Jahr Andreas Kamer vom Netzwerk Blühende Landschaft eingeladen“, ergänzt Herget. „Er hält einen Vortrag, wie man auch als Nichtimker Bienen sinnvoll unterstützen kann. Zudem gibt der BUND wieder viele wertvolle Tipps und veranstaltet eine Pflanzenbörse zu dem Thema vor Ort.“ Herget sieht den Bienenboom als weiter ungebrochen. Grund dafür sei die Sensibilisierung durch das Bienen- und Insektensterben sowie wachsende das Bedürfnis nach Naturerlebnis im städtischen Raum. So meldeten sich nach sich nach vor zahlreiche Interessenten zu Imkerkursen an. „Es braucht einfach gewisse Grundlagen, um erfolgreich imkern zu können“, betont Wernig. „Man hat eine große Verantwortung, denn sind die Bienen krank, gefährden sie auch die Bienenstöcke im Umkreis.“ Nicht umsonst sei Imkern daher ein Ausbildungsberuf.
Alles für die Biene
Wenn am 29. September pünktlich um 12 Uhr das 4. Frankfurter Bienenfestival von Umweltdezernentin und Schirmherrin Rosemarie Heilig eröffnet wird, rechnen die Veranstalter wieder mit vielen Besuchern, vermehrt auch von außerhalb. „Es gibt nur wenige Parkplätz rund um den Botanischen Garten, es wurden aber neue Fahrradständer angebracht. Wir würden uns daher freuen, wenn die Besucher per Pedale oder mit der Bahn kommen“, sagt Wessel. Mehr als 20 Aussteller haben sich diesmal angekündigt, ein neuer Rekord. An ihren Ständen kann man Honig aus der Region kosten und sich über die vielen Formen moderner Bienenhaltung informieren. „Es gibt diesmal auch eine Stand für Fachbücher“, ergänzt Wernig. Aber auch praktischer Anschauungsunterricht wird geboten. So stellt die BIENENBOTSCHAFT das alte Handwerk der Zeidlerei vor. Dabei dienen ausgehölte Baumstämme, sogenannte Klotzbeuten, als natürlicher Nistplatz für die Bienen. Zudem gibt es wieder interessante Fachvorträge und um 14 Uhr eine Führung durch den Botanischen Garten. „Wir wollen die gesamte Bandbreite der Imkerei vorstellen und die Besucher neugierig machen“, nennt Herget eines der Hauptanliegen des Bienenfestivals.
Eine Oase für Schwarz-Gelb
Als Veranstaltungsort ist der Botanische Garten eine hervorragende Wahl. „Das Imkern hat hier eine gewisse Tradition“, weiß Wessel. „So gibt es bei uns seit mehr als 35 Jahren ein Bienenhaus. Es diente ursprünglich dazu, den Studenten der biologischen Fakultät das Imkern beizubringen.“ Irgendwann sei dann auch Bienenhonig verkauft worden, um das Projekt zu finanzieren. Auch heute gibt es dort noch Imkernachwuchs. „Wir haben inzwischen sogar vier Klotzbeuten und einen Zeidlerbaum im Botanischen Garten“ sagt Wessel stolz. Sie waren von der Bienenbotschaft nach dem ersten Bienenfestival vor drei Jahren aufgestellt worden. Doch nicht nur der ehemalige Wissenschaftsgarten unterstützt Schwarz-Gelb, auch die Stadt betreibt fleißig den Ausbau potenzieller Bienenweiden, wie Rainer Vollweiter vom Umweltamt weiß: „Das Grünflächenamt hat 347 Hektar Wildblumenwiesen in Frankfurt angelegt und will jedes Jahr weitere zehn Hektar umwandeln. Doch auch die 200.000 Stadtbäume liefern viel wertvolle Pollennahrung!“ Voll gepackt mit neuen Informationen rund um die Biene und dem Vergnügen, mit einem kompetenten und vor allem sympathischen Veranstalterteam gefrühstückt zu haben, mache ich mich auf den Heimweg – natürlich mit dem Fahrrad.
Titelbild (v.l.): Thorsten Herget, Manfred Wessel, ein Gärtner aus dem Botanischen Garten und Sebastian Wernig. (Foto: Frankfurter Beete)
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