Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr fand am Samstag zum zweiten Mal das Frankfurter Bienenfestival im Botanischen Garten statt. An den Ständen der rund 20 Aussteller konnten Bienenprodukte gekostet und gekauft werden. Vor allem aber war die Veranstaltung eine Gelegenheit zum zwanglosen Wissensaustausch rund um die Welt der Biene.

Für Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, die das zweite Frankfurter Bienenfestival als Schirmherrin eröffnete, ist die Bienenhaltung genauso wie das Urban Gardening längst ein fester Bestandteil der Green City. Dabei sei es vor allem erstaunlich, die vielfältigen Ausprägungen der Bienenhaltung zu erleben. Ganz klassisch mit Bienenstöcken wird etwa im Bienenhaus des Botanischen Gartens geimkert, das an diesem Tag zur Besichtigung geöffnet war. Am Stand von Stadtbienen e.V. konnte man sich alternativ über das Imkern mit der Bienenbox informieren, die eine relativ einfach erlernbare Bienenhaltung ermöglicht und sich dank ihrer kompakten Bauform gerade für das Aufstellen in der Stadt anbietet.
Zeidlerbaum im Botanischen Garten ist besiedelt

Wer den Stand der Bienenbotschaft besuchte, konnte erfahren, dass wild lebende Bienenschwärme in unserer „aufgeräumten“ Kulturlandschaft so gut wie garnicht mehr vorkommen – es mangelt an natürlichen Nisthöhlen wie hohlen Bäumen. Zudem setzt die Varroamilbe den staatenbildenden Honigbienen zu. Die Bienenbotschafter haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, das traditionelle Handwerk der Zeidlerei wiederzubeleben. Die Klotzbeute, die bereits im Frühjahr in einem toten Baum des Botanischen Gartens eingerichtet wurde, ist mittlerweile von einem Bienenvolk besiedelt und konnte bei Führungen im Rahmen des Bienenfestivals besichtigt werden.
Bienen künstlerisch und lehrreich inszeniert

Neben der Bienenhaltung im engeren Sinn bot das Bienenfestival spannende Einblicke in die Lebensbedingungen der Honigproduzenten. Florian Haas und Andreas Wolf von der KÜNSTLERGRUPPE finger machten mit ihrem aktuellen Kunstprojekt Wanderbienen Station. Mit ihrem künstlerisch gestalteten Bienenwagen und den zugehörigen Schautafeln erinnern sie an die Tradition der Wanderimkerei. Noch in diesem und dem kommenden Jahr sind drei Bienenwagen mit insgesamt neun Bienenvölkern an verschiedenen Stationen im Regionalpark RheinMain anzutreffen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Frankfurt stellte sein Wildblumenwiesen-Projekt vor und warb für Biodiversität im urbanen Raum. Auch der Frankfurter Garten, auf dessen Gelände Bienenfestival-Organisator Thorsten Herget imkert, unterstrich die Bedeutung von bienenfreundlichen Grün- und Blühflächen in der Stadt. Verschiedene Vorträge und ein reichhaltiges Angebot an Honig und Bienenprodukten rundeten das Programm des zweiten Frankfurter Bienenfestivals ab.
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