Ganz gleich, ob man sein Obst und Gemüse im Kübel zieht oder im Beet. Die richtige Erde und Bodenvorbereitung sind entscheidend für ein gesundes Wachstum der Pflanzen und den Ernteerfolg. Bereits jetzt im Februar ist ein guter Zeitpunkt, um sich dem Boden im eigenen Garten zu widmen – sofern er nicht gefroren ist. Vor allem für alle, die zum ersten Mal ihre Beete bepflanzen wollen, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Die Bodenart erkennen
Von der Bodenart hängt es ab, wie er bearbeitet werden muss, daher ist es zunächst wichtig zu erkennen, welche Erde man in seinem Beet hat. Grundsätzlich gibt es drei Arten: Sandige Böden lassen sich leicht bearbeiten, müssen jedoch oft gewässert und gedüngt werden und verlieren schnell ihre Nährstoffe. Böden mit einem hohen Anteil an Schluff, also Feinböden, halten die Nährstoffe dagegen besser und sind für den Anbau besonders gut geeignet. Tonige und lehmhaltige Böden halten sogar Nährstoffe zurück, ihre Bearbeitung ist meist mühsam, wie wir aus eigener Erfahrung wissen. Wenn es regnet, wird der oft Boden klebrig, beim Austrocknen bildet er dagegen harte Krusten. Das erschwert das Durchkommen der Jungpflanzen
Den Boden testen
Testen kann man die Bodenart einfach per Fingerprobe. So lassen sich Tonböden leicht zu Kugeln rollen, Sandböden sind wesentlich gröber und krümeln, während sich Schluffboden glatt anfühlt und gut formen lässt. Oftmals hat man es jedoch mit einem Mischboden zu tun. Einen lehmigen Boden sollte man übrigens nicht mit Sand vermischen, wir uns von einem Experten haben sagen lassen. Ein weiterer wichtiger Parameter ist der Säuregrad des Bodens. Denn auch in nährstoffreicher Erde können manche Pflanzen Mangelerscheinungen aufweisen, wenn der Boden zu sauer oder alkalisch ist. So wachsen Kohlgewächse auf alkalischem Boden besser, Heidelbeeren benötigen dagegen ein saures Milieu. Testen lässt sich der pH-Wert am genauesten mit einem Testset, das es zum Beispiel in Gärtnereien zu kaufen gibt.
Umgraben oder nicht?
Ob man den Boden umgraben soll oder nicht, wird oft heftig diskutiert. Für das Umgraben mit dem Spaten spricht, dass man dabei Erdbrocken aufbrechen, lästiges Unkraut entfernen (ich sage nur Hahnenfuß!) und leichter Bodenverbesserer wie Kalk oder Betonit einarbeiten kann. Auch Tiefwurzler wie zum Beispiel Lupinen können leichter den Boden durchdringen. Im Winter offen liegende Scholle macht zudem Schädlinge für Fressfeinde leichter erreichbar. Außerdem sorgt Frost für krümeligeren Boden. Bei erstmaliger Bearbeitung kommt das Umgraben den meisten Böden zugute. Danach überwiegen die Argumente für eine vorsichte Bodenbearbeitung. Also lieber eine Harke benutzen und den Boden nur wenige Zentimeter tief auflockern, damit sich eine gute Bodenfruchtbarkeit entwickeln kann. Außerdem werden Bodentiere nicht gestört und Unkrautsamen können nicht so gut eindringen. Welche Methode am besten passt, zeigt sich jedoch erst in der Praxis.
Den Boden richtig düngen
Nach dem Auflockern des Boden sollte dieser mit frischen Nährstoffen versorgt werden. Nachhaltiger und wirkungsvoller als Dünger, die meist nur für bestimmte Pflanzenarten taugen, ist Kompost. Einen eigenen Komposthaufen anzulegen, ist nicht schwer und vor allem kostengünstig. Das einzige Problem ist, dass es Zeit braucht, damit die Natur ihre Arbeit verrichtet. Daher muss man den Komposthaufen bereits einige Monate vor dem Ausbringen anlegen. Wie es funktioniert, haben wir in unserer Anleitung zum Kompost-Aufbau beschrieben. Da das Thema eine eigene Wissenschaft ist, gibt es hierzu viele Seiten im Internet. Uns hat besonders der Kompostwiki gefallen. Für alle Experimentierfreudigen kann die Herstellung so genannter Terra Preta interessant sein. Der schwarze Humus ist extrem fruchtbar und benötigt keinen Dünger. Also, ran an die Beete und gutes Gelingen!
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