Der hübsch gepflegte Bethmannpark in der Innenstadt ist bei vielen Frankfurtern als Oase der Erholung vom städtischen Trubel sehr beliebt. Neben dem Chinesischen Garten gibt es dort noch eine andere Attraktion: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 12 Uhr hat Blumendoktor Klaus Kugler Sprechstunde im alten Gewächshaus. Der gelernte Blumen- und Ziergartenbauer ist für die Pflanzenberatung des Grünflächenamtes zuständig und steht bei der Behandlung und Pflege grüner Patienten mit Rat und Tat zur Seite.
Frankfurter Beete: Herr Kugler, seit wann gibt es den Service?
Kugler: Die Pflanzenberatung gibt es bereits seit Anfang der 1950er Jahre. Ich bin seit 2001 als Blumendoktor und Vorarbeiter im Bethmannpark tätig.
Frankfurter Beete: Wie wird das Angebot von den Bürgern angenommen?
Kugler: Wir haben regen Zuspruch, der aber natürlich saisonal geprägt ist. Jetzt im Winter ist es eher ruhig bei uns, aber mit Beginn des Frühjahrs ist einiges im Gewächshaus los.
Frankfurter Beete: Mit welchen Problemen kommen die Leute zu Ihnen?
Kugler: Viele fragen mich im Frühjahr, wann sie die Kübelpflanzen wieder rausstellen können oder was sie alles zum Saisonstart im eigenen Garten beachten müssen. Im Sommer ist es dann etwas ruhiger. Aber im Herbst kommen wieder vermehrt Gartenliebhaber und wollen beispielsweise wissen, was sie beim Zurückschneiden von Rosen alles beachten müssen und auch, wann sie ihre Pflanzenkübel vor dem nächsten Winter wieder reinholen sollen.
Frankfurter Beete: Bringen manche auch ihre Pflanzen mit?
Kugler: Ja, oftmals bekomme ich die „Patienten“ auch zu sehen oder es wird ein krankes Blatt mitgebracht, damit ich es begutachten kann. Das ist wichtig, denn meist kann ich nur durch direkte Ansicht eine Diagnose erstellen. Manchmal reicht es jedoch auch, ein Foto mit dem Handy von der betroffenen Pflanze zu machen und es mir dann zu zeigen.
Frankfurter Beete: Was gehört sonst noch zu Ihren Aufgaben?
Kugler: Ich betreue mit meinen zwei Mitarbeitern den gesamten Park. Wir legen auch die Beete an und passen auf, dass niemand dort reintritt, was leider gerade im Frühling häufiger geschieht. Es gibt immer mehr Hobbyfotografen, die unsere Blumen und Gräser knipsen wollen. Dabei verdichten sie aber mit ihren Fußabdrücken die Erde und machen so manche Pflanzen kaputt. Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich auch über den regen Zuspruch und das Lob, das wir von den Parkbesuchern erhalten.
Frankfurter Beete: Gibt es noch weitere Angebote vom Blumendoktor?
Kugler: Gelegentlich mache ich auch Hausbesuche, sofern es sich auf den Innenstadtbereich beschränkt, denn ich besitze nur ein Fahrrad. Dann schaue ich mir vor Ort die betroffenen Pflanzen näher an und gebe Ratschläge. Solche Besuche sind aber eher die Ausnahme.
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