Mit Hochbeeten wollten wir in diesem Jahr unserem Salat auf die Sprünge helfen. Doch von den frisch gepflanzten Setzlingen haben die Nacktschnecken nur noch den Strunk übrig gelassen. Jetzt sind gute Ideen im Kampf gegen die schleimigen Plagegeister gefragt.
Wie hatten wir uns gefreut auf die Ernte der ersten Salatköpfe vom Maikönig. Die vorgezogenen Pflänzchen von der Fensterbank entwickelten sich prächtig an ihrem neuen Platz im Hochbeet – wir konnten ihnen förmlich beim Wachsen zusehen. Doch dann kam der Regen und mit ihm die Schneckenplage. Innerhalb von fünf Tagen war unser gesamtes Salatbeet mit rund 15 Pflanzen kahlgefressen. Die Nachfrage bei unseren Gartennachbarn ergab den eindeutigen Befund: Schnecken-Alarm! Schuld ist der milde Winter, in dem sich die Gelege der Nacktschnecken prächtig entwickeln konnten. Die warmen Temperaturen im April und der feuchte Mai boten ideale Lebensbedingungen. Die Schnecken sind für diese Jahreszeit schon recht groß und vertilgen jeden Tag rund ein Drittel ihres eigenen Körpergewichts.
Natürlicher Schutz gegen Nacktschnecken
Was also tun, damit die restlichen Salatpflänzchen nicht auch noch zum Opfer des Schneckenfraßes werden? Wir sind keine Freunde von Chemie im Garten. Damit fällt Schneckenkorn als Bekämpfungsmittel schon mal weg. Bierfallen sind auch keine Lösung: Schnecken haben einen ausgezeichneten Geruchssinn. Man ertränkt zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit einige im Bier, lockt dafür aber viele neue aus den Nachbargärten an. Wir haben uns also auf die Suche nach Lösungen gemacht, um die letzten Pflänzchen vom Maikönig zu retten. Hier unsere Favoriten für eine aus unserer Sicht vertretbare Schneckenbekämpfung:
Raus aus dem Beet: Die noch übrigen Salatpflanzen haben wir in einen großen Blumenkasten umgesiedelt und hochgestellt – das sollte eine gewisse Hürde darstellen.
Kaffeesatz und Kaffeelösung: Schnecken mögen kein Koffein. Pflanzen lassen sich daher schützen, indem man Kaffeesatz ringsum auf der Erdoberfläche verteilt und/oder die Blätter mit einer Kaffeelösung besprüht. Beides muss nach einem Regen wieder erneuert werden.
Moosextrakt und andere pflanzliche Mittel: Es gibt diverse Pflanzen, um die Schnecken einen Bogen machen, wie z.B. Farne, Efeu, Brennnesseln, Lavendel, Salbei oder die Blätter von Beerensträuchern wie Brombeere oder Holunder. Diese können als Tinktur oder direkt zum Mulchen eingesetzt werden. Besonders wirksam ist das Besprühen der Blätter mit Moosextrakt. Man kann dieses selbst ansetzen (50 g Moos auf einen Liter Wasser) und einen Tag ziehen lassen.
Trockene und krümelige Oberflächen: Schnecken brauchen feuchte und glatte Oberflächen, um sich voranzuschieben. Es empfiehlt sich daher, eher morgens zu gießen, damit die Erde gut abgetrocknet ist, wenn die Tiere nachts aus ihren Verstecken kommen. Für zusätzlichen Schutz können Beete oder einzelne Pflanzen eine Umrandung aus Hornspänen oder Kalk erhalten, die allerdings nach Regen erneuert werden muss.
Schneckenzäune und Pflanzenabdeckungen: Ein wirksamer Schneckenzaun ist aus Metall mit einer nach außen abgeschrägten Kante, die die Kriechtiere nicht überwinden können. Das klappt allerdings nur, wenn das Beet rundum lückenlos eingefasst ist und auch keine Brücken durch überhängende Pflanzen entstehen. Einfacher, aber nur für diejenigen mit einem hausnahen Garten praktikabel, ist das nächtliche Abdecken von Jungpflanzen mit Tontöpfen oder Pet-Flaschen.
Nicht die guten Schnecken bekämpfen!
Schnecke ist nicht gleich Schnecke: Wer Weinbergschnecken oder ihre kleineren Verwandten, die Bänderschnecken, in seinem Garten hat, sollte sich darüber freuen. Sie ernähren sich vor allem von abgestorbenen Pflanzenteilen und, noch besser, Weinbergschnecken fressen die Gelege der ungleich aggressiveren Nacktschnecken und helfen so auf natürliche Weise deren Zahl zu dezimieren.
5 Kommentare zu “Schneckenbekämpfung auf die sanfte Tour”