Am Mittwoch war es soweit: Der Frankfurter Garten – erstes größeres Urban Gardening-Projekt im Stadtgebiet – öffnete seine Pforte für alle Gemeinschaftsgärtner und interessierten Besucher. In den nächsten Monaten soll der Danziger Platz vor dem Ostbahnhof mit mobilen Pflanzgefäßen und vielen freiwilligen Helfern in einen Ort der Begegnung im bislang eher tristen Frankfurter Ostend verwandelt werden. Dass der Auftakt am 1. Mai ein Erfolg wurde, verdanken die Initiatoren des Projekts auch ihrem Mut, sich nicht von dem für denselben Tag angekündigten Naziaufmarsch in der Nähe des Geländes abhalten zu lassen. Vor Ort führte das zu der grotesk anmutenden Situation, dass im umzäunten Innenraum die ersten Poller in Hochbeete verwandelt, Bauwagen und Container verschönert und Pflanzkisten gezimmert wurden, während nur wenige Meter entfernt die Demonstranten unter Polizeiaufsicht ausharrten, um den Rechten nicht das Feld für ihren Aufmarsch zu überlassen.
Die Wartezeit – am frühen Nachmittag wurde bekannt, dass der Aufmarsch mit Erfolg verhindert werden konnte – vertrieb sich mancher Wartende mit einer neugierigen Nachfrage über den Zaun, was denn der Sinn dieses Projekts sei. Die überwiegend positiven Reaktionen von Passanten aller Altersstufen geben eine Vorahnung davon, welche verbindende Kraft ein solcher Garten im städtischen Raum entfalten könnte. In diesem Sinne wünschen wir den Machern des Frankfurter Gartens ein gutes Gedeihen und Wachsen für ihre erste Saison!
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