Am Fuße des historischen Wasserturms am Lindenbaum hat der Frankfurter Gemeinschaftsgarten Tortuga seit 2018 sein Domizil. In Zeiten von Corona ist der Garten nicht nur ein Treffpunkt für die Gärtnerinnen und Gärtner, sondern auch für die Menschen aus der Nachbarschaft.
Einladend sieht der Eschersheimer Gemeinschaftsgarten mit seinen aus recycelten Hölzern geschreinerten Hochbeeten und Sitzmöbeln aus. Und weil sich Gärtner im Hochsommer meist in den Morgen- oder Abendstunden um ihre Pflanzen kümmern, fragt sich so mancher Vorbeikommende, wer da eigentlich so prächtige Tomaten, Zucchini, Feuerbohnen und vieles mehr sprießen lässt. Normalerweise kommen hier regelmäßig die Mitglieder des von Transition Town Frankfurt gestarteten Urban Gardening-Projekts Tortuga zusammen. In diesem Jahr stehen die Gartenaktivitäten jedoch, wie überall, im Zeichen der Corona-Pandemie. „Zum Glück haben wir einen festen Kern von gut einem Dutzend Aktiven, die in den letzten Monaten die Hochbeete bepflanzt haben und regelmäßig gießen“, berichtet Mitinitiator Kuwe Fritz.
Ein Ort, um miteinander ins Gespräch zu kommen
„Das Tolle am Gärtnern an einer solch zentralen Stelle ist, dass sich praktisch nebenbei immer wieder nette Kontakte ergeben“, erzählt der Eschersheimer Gemeinschaftsgärtner. Gerade die im vergangenen Jahr hinzugekommenen Beete am westlichen Ende der kleinen Grünanlage fallen stärker in den Blick als der eigentliche, etwas versteckt gelegene Gemeinschaftsgarten. „Wir haben in dieser Saison aufgrund von Corona erstmals Beetpatenschaften an interessierte Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Stadtteil vergeben und können uns vorstellen, im kommenden Jahr auf dieser Ergänzungsfläche weitere Beete aufzustellen“, so Fritz. Das Grünflächenamt hat dafür bereits grünes Licht gegeben. Auch mit den Inhabern des historischen Wasserturms sind die Tortuga-Gärtner im Gespräch, wie das umliegende Gelände genutzt werden könnte. Fritz: „Die Kontakt-Beschränkungen durch Corona haben konkretere Pläne für dieses Jahr ausgebremst. Ideen und Offenheit für gemeinsame Aktivitäten sind aber auf beiden Seiten vorhanden.“ Anders als viele andere Gartenprojekte in den Frankfurter Stadtteilen hat der Gemeinschaftsgarten aufgrund seiner Lage noch Potenzial zu wachsen und weitere Gärtnerinnen und Gärtner aufzunehmen.
Besucher und Mitgärtner sind jederzeit willkommen
Alles in allem ist Tortuga bisher gut durch die Gartensaison gekommen, auch wenn die Sehnsucht nach gemeinschaftlichen Aktivitäten groß ist. „Umso schöner ist es, wenn man sich zufällig im Garten zu einem Plausch trifft“, sagt Fritz. Jeder und jede der/die in diesen heißen Tagen ein Fleckchen im Grünen sucht, ist willkommen. Wer die Gemeinschaftsgärtnerinnen und -gärtner von Tortuga Eschersheim kennenlernen möchte, kann montags um 19.30 Uhr im Garten vorbeischauen. Dann treffen sich die Aktiven bei schönem Wetter, um sich über anstehende Aufgaben auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln – Zaungäste sind dazu ausdrücklich eingeladen. Wer vorab Kontakt aufnehmen oder über geplante Veranstaltungen auf dem Laufenden bleiben möchte, findet alle Informationen auf der Website des Gemeinschaftsgartens Tortuga.
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