Jedes Fleckchen Grün im Stadtbild leistet einen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas und der Artenvielfalt. Mit der Kampagne „Stadtgrün sucht Dich“ wirbt das Frankfurter Grünflächenamt um Patinnen und Paten für die Pflege von Stadtbäumen, Baumscheiben und Blumenkübeln.
Bei unserem Besuch im Frankfurter Gutleut-Viertel war die wohltuende Wirkung von Grün an einem heißen Sommertag unmittelbar spürbar. Das Grünflächenamt hatte zur Vorstellung der Kampagne „Stadtgrün sucht Dich“ direkt unter einen der rund 54.000 Frankfurter Straßenbäume eingeladen. Und das mit gutem Grund, wie Umweltdezernentin Rosemarie Heilig erklärte: „Die Frankfurter Bäume leiden unter Trockenheit und einer zunehmenden Zahl an Sommertagen mit Temperaturwerten über 40 Grad Celsius.“ Baumpatinnen und -paten können aktiv Hilfe leisten, indem sie einen Baum in ihrer Nachbarschaft während anhaltender Hitze- und Trockenperioden wässern. „Rund 80 bis 100 Liter Wasser benötigt ein Baum pro Woche, das entspricht Kosten von circa 30 Cent“, so Heilig. Noch umweltfreundlicher ist es, wenn zum Gießen Brauch- und Regenwasser verwendet wird.
Pflegevereinbarung für Stadtbäume, Baumscheiben und Blumenkübel
An dieser Stelle setzt die Kampagne „Stadtgrün sucht Dich“ des Frankfurter Grünflächenamts an. Gesucht werden Bürgerinnen und Bürger, die die Pflege eines Stadtbaums, einer Baumscheibe oder eines Blumenkübels übernehmen möchten. Die Patenschaft ist bewusst unbürokratisch gestaltet, wie Simone Jacob, stellvertretende Leiterin des Frankfurter Grünflächenamts erläutert: „Wer Interesse hat, kann einfach an mitmachen.amt67@stadt-frankfurt.de eine Mail schicken. Mitarbeiter des Grünflächenamts melden sich dann, um den jeweiligen Pflegebedarf abzustimmen und registrieren Sie als Patin oder Paten.“ So kann die Stadt ihre Ressourcen besser auf das Stadtgebiet verteilen. Gleichzeitig schützt die Patenschaft davor, dass bepflanzte Flächen von den Mitarbeitern des Grünflächenamts oder beauftragten Fremdfirmen unabsichtlich zurückgeschnitten werden. Jacob: „Soll die Patenschaft einmal nicht mehr weitergeführt werden, können die Patinnen und Paten die Pflegevereinbarung mit dem Grünflächenamt jederzeit mit einer einfachen Nachricht beenden.“
Starterpakete für die ersten 200 Stadtgrün-Patinnen und -Paten
Die positive Ausstrahlung solch grüner Inseln im Straßenbild lässt sich am Beispiel der von Anwohnerinnen und Anwohnern gestalteten Baumscheibe am Rottweiler Platz im Frankfurter Gutleut studieren. Mit Muskeleinsatz wurde die verdichtete Erde rund um den Baum gelockert und soweit aufgefüllt, dass insektenfreundliche Stauden Platz darin finden. Das Gießen und die Pflege teilen sich die Unterstützerinnen und Unterstützer des Projekts. Ihre bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv: Seit es blüht, gibt es keine Probleme mit Müll oder dem Missbrauch als Hundeklo. Sie wünschen sich, dass die von ihnen betreute Baumscheibe auch andere Frankfurterinnen und Frankfurter zur Pflege solcher grünen Inseln inspiriert. Das Frankfurter Grünflächenamt möchte dieses Anliegen gerne fördern: Die ersten 200 neuen Patinnen und Paten erhalten ein Starterpaket mit Gartenhandschuhen, Samentütchen, Infomaterial und einem hochwertigen Steckschild zur Markierung der von ihnen betreuten Stadtgrünfläche. Jacob: „Es gibt noch sehr viele Standorte im ganzen Stadtgebiet, die auf eine Patin oder einen Paten warten. Wir freuen uns über jede Anfrage unter mitmachen.amt67@stadt-frankfurt.de.“
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