Im März, wenn die ersten Strahlen der Frühlingssonne den Boden erwärmen, beginnt die Bärlauchzeit. Geht man jetzt im Wald spazieren, lässt sich an manchen Stellen vielleicht ein zarter Knoblauchduft wahrnehmen. So riecht man den Bärlauch oftmals, bevor man ihn sieht. Die gesellige Pflanze, die gerne in großen Gruppen im Halbschatten von Bäumen wächst, ist in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Wildkräuter geworden. Unter den vielen Zubereitungsarten ist vor allem Bärlauchpesto sehr beliebt. Doch die kleinen würzigen Blätter besitzen auch viele Heileigenschaften.
Den lauchartigen Geruch hat der Bärlauch nicht von ungefähr, denn er ist eng verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Daher wird er u.a. auch Knoblauchspinat, wilder Knoblauch oder Waldknoblauch genannt. Die vor allem in Wäldern verbreitete Pflanze wird gerne wild gesammelt. Der Bärlauch ist fast in ganz Europa und Asien beheimatet. In Deutschland kommt er im Süden häufiger vor, als im Norden, wo er zum Teil sogar auf der roten Liste bedrohter Pflanzenarten steht. Das Lauchgewächs bevorzugt feuchte und humusreiche Böden, weshalb man es häufig an Fluss- und Bachläufen oder anderen Feuchtgebieten findet. Auch Buchenwälder mag der Bärlauch, der zwar nicht unter Naturschutz steht, aber nur für den Eigenbedarf gesammelt werden darf. Auch im eigenen Garten kann man die Pflanze leicht anbauen. Sie wird im Herbst gesät und braucht Frost zum Keimen.
Verwechslungsgefahr bei der Bärlauchernte
Die Blütezeit ist zwischen April und Mai. Bis dahin sollten die schmackhaften Blätter geerntet sein, da die Pflanze dann ihr Aroma verliert. Im Sommer sind die Blätter bereits vollständig eingezogen. Im Spätsommer und Herbst kann man allerdings die Zwiebeln ernten und wie Knoblauch verwenden. Der Bärlauch wird bis zu 30 Zentimeter hoch und besitzt eine längliche Zwiebel aus deren Ansatz sich zwei Laubblätter bilden. Man sollte aber nur ein Blatt ernten, damit der Bärlauch sich erholen kann. Die Blätter sehen denen der giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehr ähnlich. Daher sollte man beim Ernten am besten einen Geruchstest machen: Einfach am Blatt reiben. Riecht es nach Knoblauch, liegt man richtig. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann Bärlauchblätter um die Jahreszeit auch auf Wochenmärkten und sogar im Supermarkt bekommen. Da auch Insekten die Pflanze lieben, sollte man die Blätter übrigens vor der Verwendung gut waschen.
Heilwirkung von Bärlauch
Im Bärlauch schlummern starke Heilkräfte. Seinen Namen soll er angeblich daher haben, dass Bären nach ihrem Winterschlaf ihn fressen, um damit Magen, Darm und Blut zu reinigen. Ähnlich wie der Knoblauch dient die Pflanze vor allem der Entschlackung im Frühjahr, ist jedoch viel heilkräftiger als dieser. Da die Blätter im getrockneten Zustand ihre Heilkraft verlieren, sollte man sie nur frisch verwenden. Klein geschnitten und auf ein Butterbrot gestreut oder als Kräuterquark und in anderen Speisen verwendet, ist der Bärlauch nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern auch sehr gesund. So besitzt er einen sehr günstigen Einfluss auf das Magen- und Darmsystem und hilft gegen Koliken und zahlreiche Verdauungsprobleme. Des Weiteren unterstützt er das Herz-Kreislaufsystem und kann gegen Herzstörungen, Bluthochdruck und zur Reinigung von Blut, Nieren und Blase eingesetzt werden.
Anwendungsmöglichkeiten:
Bärlauch als Gewürz: Frische Bärlauchblätter wie Schnittlauch kleinschneiden und als Gewürz für Brot, Suppen, Salate und Saucen verwenden.
Bärlauchgeist: Um das ganze Jahr von der Heilkraft des Bärlauchs zu profitieren, kann man klein geschnittene Blätter oder Zwiebeln nehmen und damit eine Glasflasche locker auffüllen. Darauf dann hochprozentigen Korn oder anderen Schnaps gießen und 14 Tage in der Sonne oder an einem anderen warmen Ort ruhen lassen. Täglich viermal 10-15 Tropfen in etwas Wasser nehmen.
Bärlauchwein: eine Handvoll klein geschnittener Blätter kurz in ¼ Liter Weißwein aufkochen und evtl. mit etwas Honig süßen. Den Wein schluckweise trinken. Hilft u.a. gegen Brustverschleimung.
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