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Bundesweite Initiative für artenreiche Gärten

Schon auf kleinster Fläche lassen sich wertvolle ökologische Lebensräume schaffen. Die Kampagne Tausende Gärten – Tausende Arten gibt Tipps zur naturnahen Gartengestaltung und prämiert besonders gelungene Beispiele.

Ein echter Star im Naturgarten ist die hübsche Wiesenflockenblume, die rund 50 Faltern und 30 Wildbienenarten als Nahrungsquelle dient. Den imposanten Rosenkäfer zieht es zur Wildrose hin, und der Stiglitz freut sich im Herbst über die Samenstände der Karde. Diese Pärchen sind nur einige Beispiele für die enge Beziehung zwischen bestimmten Pflanzen- und Tierarten. Wer etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun möchte, sollte daher auf kunstvolle Züchtungen mit gefüllten Blüten und ausländische Pflanzen lieber verzichten. Stattdessen wirbt das vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt Tausende Gärten – Tausende Arten für eine Gartengestaltung mit heimischen Wildpflanzen, die an den jeweiligen Standort optimal angepasst sind und damit Kleintieren und Insekten Nahrung und Lebensraum bieten.

Die Wiesenflockenblume zieht Falter und Hummeln magisch an. Foto: © Tausende Gärten – Tausende Arten / Naturgarten e. V. / SG

Sechs Merkmale eines Naturgartens

Im Gegensatz zu einem Gemüse- oder Freizeitgarten geht es im Naturgarten um die ökologische Wertigkeit. Auf ihrer Website beschreibt die Kampagne Tausende Gärten – Tausende Arten die sechs wesentlichen Merkmale eines Naturgartens:

  • Schaffung eines naturnahen, biologisch vielfältigen Lebensraums für Menschen, wildlebende Tiere und Pflanzen, in den möglichst wenig eingegriffen wird.
  • Bepflanzung mit regional heimischen Wildpflanzen aus nachhaltiger Herkunft. (Bitte nicht einfach geschützte Pflanzen aus der Natur entnehmen!)
  • Pflanzenauswahl nach ökologischem Wert für die einheimische Tierwelt, jahreszeitlich versetzte Blüh- und Fruchtfolgen, Angebot von Nisthilfen.
  • Verwendung ökologischer Baustoffe und weitestgehende Entsieglung und Begrünung vorhandener Strukturen.
  • Konsequenter Verzicht auf naturfremde Dünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Bodenhilfsstoffe wie Torf.
  • Ressourcenschonende Bewirtschaftung, Vermeidung elektrischer Beleuchtungen, nachhaltige Verwendung von Materialien.
Die Kampagne Tausende Gärten – Tausende Arten sucht die schönsten Naturgärten, um sie zu prämieren. Foto: ©Tausende Gärten – Tausende Arten / Martin Valk

Garten, Terrasse, Balkon und Fensterbrett naturnah gestalten

Platz für eine artenreiche und insektenfreundliche Bepflanzung ist auf der kleinsten Fläche. Schon ein Blumenkasten mit einer heimischen Blühmischung zieht Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an und bildet einen wertvollen Baustein im Ökosystem. Dazu soll im Rahmen der Kampagne ein Netz an nachhaltig arbeitenden Saatgut- und Vermehrungsbetrieben sowie dem Gartenhandel geknüpft werden, über das Naturgärtnerinnen und -gärtner die entsprechenden Pflanzen beziehen können.

Die stärkste Motivation zum naturnahen Gärtnern ist sicher die Beobachtung, wie der Raum nach und nach besiedelt wird und sich im Jahresverlauf verändert. Viele kostenlose Tipps zur Planung von Naturgärten stellen die Projektpartner auf ihrer Website zur Verfügung. Wer bereits Naturgärtnerin und Naturgärtner ist, hat darüber hinaus die Möglichkeit, seinen Garten prämieren zu lassen. Die Auszeichnung soll die Pionierarbeit derjenigen würdigen, die bereits naturnah und umweltfreundlich gärtnern, und mit ihrem Beispiel zur Nachahmung anregen.

Das Projekt „Tausende Gärten -TausendeArten“ wird durchgeführt von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V., dem Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA) und der Agentur für nachhaltige Kommunikation tippingpoints. Kooperationspartner sind der Naturgarten e.V. und der Verband deutscher Wildsamen-und Wildpflanzenproduzenten e.V. (VWW).

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