Seit Wochen ist bei uns jeder Zentimeter Fensterbrett von Jungpflanzen belagert. Nur die Kürbisse wollten in diesem Jahr nicht so recht keimen. Ein klarer Fall für die Pflanzen- und Samentauschbörse des Ginnheimer Kirchplatzgärtchens am vergangenen Wochenende.
Der besondere Charme der bereits im vierten Jahr vom Ginnheimer Kirchplatzgärtchen veranstalteten Pflanzenbörse liegt im privaten Tausch von Ablegern, Setzlingen und Samen. So hatten die Gemeinschaftsgärtner und Freunde des Projekts wieder viele Schätze aus ihren Gärten auf den Tischen vor den Gabionen ausgebreitet. Allzu streng wurde das Tauschprinzip aber nicht gehandhabt: Die anwesenden Gärtnerinnen und Gärtner freuten sich vor allem, ihren Pflanzen- und Samen-Reichtum mit Gleichgesinnten teilen zu können. Wer keine eigenen Pflanzen mitgebracht hatte, konnte eine kleine Spende in die Kasse des Gemeinschaftsgarten geben. Wir durften uns über die gewünschten Kürbis-Setzlinge freuen und fanden Abnehmer für unsere vorgezogenen Tomaten-, Chili- und Gurkenpflanzen.
Sortenfestes Saatgut teilen
Meist wandern bei einer Tauschbörse auch interessante Pflanzen ins Körbchen, die man bei seiner Saisonplanung so garnicht eingerechnet hatte. Für solch einen Überraschungsmoment sorgten in diesem Jahr Kathrin und Steve, die aus ihrem Garten Samen von hübsch gefärbtem Mountain-Mais und fleischig schmeckenden Buschbohnen mitgebracht hatten. Wir haben beides gegen einige Samen der Stangenbohne „Blaue Hilde“ getauscht. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, im eigenen Garten sortenfestes Saatgut zu verwenden. Denn nur so ist das Weiterkultivieren und Teilen von Jahr zu Jahr überhaupt möglich. Nicht zuletzt ist eine Pflanzenbörse immer auch eine schöne Gelegenheit zum Informationsaustausch. Die Gruppe solawiae42 aus Eschersheim nutzte die Gelegenheit, um das Prinzip einer Solidarischen Landwirtschaft vorzustellen. Uli Zimmermann sorgte einmal mehr mit seinem Sonnenofen für die kulinarische Versorgung.
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