Viele Menschen sehen die Brennnessel nur als lästiges Unkraut, das überall wuchert und unangenehm brennt, wenn es mit der bloßen Haut in Berührung kommt. Dabei gehört die wehrhafte Pflanze zu den wichtigsten Heilkräutern hierzulande. Daher lautet mein Tipp: Brennnesseln lieber ernten statt ausreißen!
Die Brennnessel ist vielseitig in ihrer Anwendung: Von der Wurzel bis zu den Blättern können alle Teile der Pflanze verwendet werden. In erster Linie ist sie optimal für die Blutreinigung und Blutbildung und senkt den Blutzucker. Eine Kur mit Brennnesseltee im Frühjahr ist ideal, um fit zu werden und den Winter aus den Knochen zu vertreiben. Dafür sorgt auch der hohe Eisengehalt der Heilpflanze. Weiter besitzt die Brennnessel vielfältige Heilwirkungen auf die inneren Organe – vor allem auf die Galle, Leber und den Magen und hilft bei Erkrankungen der Harnwege sowie bei Blasenentzündung. Aus den Wurzeln kann man zudem ein günstiges und wirkungsvolles Haarwuchsmittel herstellen.
Ernte im Frühjahr und im Herbst
Die noch jungen Blätter und Wurzeln sollten im Frühjahr und Herbst wenn sie ein zweites Mal sprießen, bei trockenem und am besten sonnigen Wetter gesammelt und direkt weiterverarbeitet werden. Dann kann sie auch einfach für einen Smoothie verwendet werden. Oder vielleicht mal eine Brennnesselsuppe machen? Das soll gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen, denn die Pflanze ist reich an Vitamin C, Eisen, Calcium, Magnesium und Eiweiß. Auch die Samen kann man gut verwenden, bspw. im Salat, denn sie enthalten viele Proteine. Wer also das nächste Mal durch seinen Garten geht oder in der Natur ist, sieht die Brennnessel vielleicht mit ganz neuen Augen.
Anwendungstipps:
Brennnesseltee wird aus den noch jungen Blättern hergestellt. Diese an einem schattigen Plätzchen oder auf der Heizung trocknen. Da der Geschmack nicht für jeden etwas ist, kann man die Brennnessel bspw. mit Pfefferminze – wenn möglich ebenfalls selbst gezogen – mischen. Für eine Frühjahrskur morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück schluckweise eine Tasse Tee auf nüchternen Magen trinken, dann noch 1 bis 2 Tassen über den Tag verteilt. Das Ergebnis ist mehr Energie und körperliches Wohlbefinden.
Haartinktur: Dafür wird eine Tinktur aus Brennnesselwurzeln hergestellt, die man nach dem Haare waschen einmassiert, kurz einwirken lässt und dann wieder ausspült. Für die Tinktur die Wurzeln ausgraben, waschen, klein schneiden und in eine Flasche füllen. Dann mit Kornbranntwein übergießen und rund zwei Wochen an einer warmen, am besten sonnigen Stelle stehen lassen und zwischendurch mal schütteln. Die fertige Tinktur kann dann direkt aus der Flasche verwendet werden.
(Titelbild: Urtica thunbergiana )
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