Allgemein Heilpflanzen Selbermachen

Mit Heilkräutern das Immunsystem stärken

Frankfurter Beete Ingwer

Derzeit vergeht kein Tag, an dem nicht über die Corona-Krise berichtet wird. Auch wir sind wie die meisten derzeit zuhause und überlegen, wie wir uns am besten schützen können. Da noch kein Wirkstoff gegen das Virus gefunden wurde, ist ein gesundes Immunsystem die beste Abwehr. In unserer neuen Serie stellen wir einige Heilkräuter vor, die es stärken und antibakteriell sowie antiviral wirken.

Eine gesunde Ernährung mit reichlich Vitamin C in Form von Obst und Gemüse, viel Bewegung im Freien und ausreichend Schlaf sind wichtige Faktoren für ein gesundes Immunsystem. Daneben gibt es auch unzählige Heilpflanzen über den Globus verteilt, die den Menschen bereits seit Tausenden von Jahren einen Schutz vor Infekten bieten – ob in der chinesischen Medizin, bei den alten Griechen und Römern oder mittelalterlichen Heilkundigen, wie der berühmten Hildegard von Bingen, die unter anderem Galgant, Dinkel und Fenchel empfahl. Bei der Auswahl für unsere dreiteilige Serie haben wir uns auf heimische Heilkräuter beschränkt, die man selbst in der Natur und im Garten pflücken oder einfach im Biosupermarkt kaufen kann, denn frisch sind sie am wirkungsvollsten. Los geht’s mit Ingwer, Zwiebel und Thymian. Sie enthalten zahlreiche ätherische Öle, Mineralien und Vitamine, die zusammen effektiv gegen Entzündungen, Bakterien und Viren wirken.

Ingwer – scharfer Gaumenfreund

Ingwerhandel auf einem Markt im chinesischen Haikou. (Foto: Anna Frodesiak)

Ingwer wird in Indien, China, und Südeuropa angebaut und ist in Asien bereits seit mehr als 3.000 Jahre bekannt. Die dicken Knollen gibt es heute fast in jedem Supermarkt zu kaufen. Frischer Ingwer ist scharf und wird gerne in asiatischen Gerichten verwendet. Was viele nicht wissen: Er stimuliert die Immunreaktion und dämmt Entzündungen im Darm ein, der einen wesentlichen Einfluss auf unsere Immunabwehr besitzt. Bei innerlicher Anwendung wirkt Ingwer nicht nur antibakteriell und antiviral, sondern auch verdauungsfördernd und krampflösend.

Tee:  1-2 Teelöffel frische Ingwerwurzel klein schneiden und mit heißem Wasser überbrühen. Der Tee sollte mindestens 10 Minuten ziehen, um optimal zu wirken. Vorbeugend täglich 1-2 Tassen, im Akutfall 3-5 Tassen möglichst heiß trinken.

Zwiebel – vielseitiger Helfer

Zwiebeln besitzen vielfältige Heilwirkungen. (Foto: Donovan Govan – Wikipedia)

Wer hätte das gedacht? Die Zwiebel, die in fast jeder Küche zuhause ist, hat vielfältige Heilwirkungen und ist wie ihr enger Verwandter, der Knoblauch, desinfizierend, antibakteriell und antiviral. Verantwortlich dafür sind u.a. ätherische Öle, Mineralien wie Eisen und Zink, aber auch Flavonoide und Vitamin C. Bereits die Römer, welche die Würz- und Heilpflanze nach Europa brachten, kannten ihre heilende Wirkung. So hat die Aminosäure Allicin, die auch im Knoblauch vorkommt, nachweislich einen antiasthmatischen Effekt und hemmt das Wachstum von Viren und Bakterien – ähnlich wie Antibiotika. Zudem lösen die in der Zwiebel enthaltenen Schwefelverbindungen zähen Schleim bei Erkältungsbeschwerden.

Zwiebel-Sirup: Eine mittelgroße Zwiebel in Würfel schneiden, mit ca. 150 ml Wasser und 3 Esslöffeln Honig einige Minuten kochen. Nach dem Erkalten der Massen den Sud durch ein Sieb pressen und in ein Glasgefäß geben. Den Sirup 2-3 Mal am Tag einnehmen. Besonders gegen Husten ist er sehr wirksam.

Zwiebelwickel: 2 Zwiebeln kleinschneiden und gemeinsam mit Schweineschmalz in der Pfanne dünsten. Bei Bronchitis die Brust mit dem warmen Brei einstreichen und mit einem Handtuch abdecken. Der Wickel sollte mindestens 1 Stunde einwirken.

Thymian – der Lungenspezialist

Thymian wirk nachweislich antiviral. (Foto: Jerzy Opioła – Wikipedia)

Der Thymian ist das dritte Küchenkraut, das nachweislich antibakteriell und antiviral wirkt. Er hilft vor allem gegen verstopfte Atemwege und verschleimte Bronchien. Verantwortlich dafür sind die im Thymian enthaltenen antiseptischen ätherischen Öle wie Thymol und Carvacrol, die ebenfalls wie ein natürliches Antibiotikum wirken. Bereits seit der Antike wird das Gewürz als Lungenmedizin verwendet und hilft aufgrund seiner entzündungshemmenden und krampflösenden Wirkung gegen Infektionen der Atemwege wie Bronchitis und sogar bei Lungenentzündungen.

Tee: 1 – 2 Teelöffel Thymiankraut (bspw. aus der Apotheke) mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Täglich 2 bis 4 Tassen trinken.

Inhalieren: 2 Esslöffel getrockneten Thymian in eine Schüssel geben und mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen. Den Dampf ca. 15 Minuten inhalieren, dabei den Kopf mit einem Tuch ganz bedecken, damit der Dampf nicht entweichen kann.

Beliebt und sehr wirkungsvoll ist auch Thymianhonig, den man am besten im Naturkostladen kauft oder online bestellt. Hier wird die Wirkung zweier Heilmittel kombiniert. Auch der Honig wirkt stark antibakteriell und zudem beruhigend auf die Schleimhäute.

(Titelbild: Kjokkenutstyr – Wikipedia)

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