Den zweiten Teil unserer Serie „Mit Heilkräutern das Immunsystem stärken“ widmen wir heimischen Wiesenpflanzen, die man leicht findet und in Maßen auch pflücken darf. Sie zeichnen sich vor allem durch eine starke antivirale und -bakterielle Wirkung aus und helfen, die körpereigene Immunabwehr zu stärken.
Derzeit grünt und blüht es überall. Der Frühling ist in diesem Jahr früh ausgebrochen und zeigt sich mit milden Temperaturen und viel Sonnenschein von seiner besten Seite. Das alles wäre Grund zu Freude und Unbeschwertheit, gäbe es da nicht dieses verflixte Corona-Virus, das die Welt in Atem hält. Wer jetzt einen Spaziergang in der freien Natur oder in einem schönen Park macht, stärkt nicht nur seine Lungen mit frischer Luft: Auf Wiesen und in den Parks wachsen derzeit viele Heilkräuter die wirksam unser Immunsystem kräftigen. Wir stellen einige vor.
Gänseblümchen – sanfte Helfer
Fast das ganze Jahr findet man die kleinen Gänseblümchen auf unseren Wiesen. Wer hat als Kind nicht schon einmal einen Kranz aus ihnen geflochten oder die weißen Blütenzungen dazu benutzt, um das „Liebt-mich-liebt-mich-nicht“-Orakel zu spielen? Dass die kleinen Korbblütler viel Heilkraft besitzen, wussten schon die alten Germanen und Kelten. Äußerlich angewendet helfen sie u.a. gegen Lippenherpes, was ihre antivirale Kraft belegt. Auch als Schnellhilfe bei blauen Flecken, Insektenstichen und zur Wundheilung kann man die Blüten, Blätter und Stile einsetzen. Einfach letztere mit den Fingern zerreiben und auf die betroffene Stelle auftragen oder einen Sud aus den Blüten und Blättern kochen und als Umschlag nutzen. Innerlich als Tee angewendet, helfen die Blüten u. a. bei Husten, Fieber und Verschleimung der Atemwege.
Tee: 2 Teelöffel frische oder getrocknete Blüten mit ca. 200 ml kochendem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen.
Vogelmiere – die Vitaminbombe
Über die vielseitige Vogelmiere haben wir bereits ausführlich berichtet. Die heilkräftige Wildpflanze wächst gerne auf freien Äckern sowie auf Beeten, an Wegen und auf Schuttplätzen und gilt zu Unrecht als „Unkraut“. Sie liefert vor allem viel Vitamin A und C, außerdem wirkt sie schleimlösend, hustenstillend, harntreibend und antiviral. Charakteristisch für ihr Aussehen sind die kleinen sternförmigen weißen Blüten und die runden, behaarten Blätter, die allesamt gerne von Vögeln gefressen werden – daher auch ihr Name. Man kann die Pflanze in der Küche hervorragend als Suppengrün oder auch Salatbeigabe einsetzen. Roh gegessen entfaltet sie natürlich am besten ihre Heilkraft. Zur Schleimlösung und als Hustenstiller empfiehlt sich auch hier die Anwendung als Tee.
Tee: Der Tee wird aus frischem oder getrocknetem Kraut zubereitet. 2 Teelöffel auf rund 200 ml heißem Wasser ca. 10 Minuten ziehen lassen. Drei Mal am Tag sollte der Tee möglichst ungesüßt getrunken werden.
Bärlauch – natürliches Antibiotikum
Jetzt Anfang April wächst wieder überall Bärlauch. Das mit dem Knoblauch verwandte Lauchgewächs verfügt über starke Heilkräfte und wirkt u.a. entgiftend und reinigend auf unser Blut. Der Bärlauch bevorzugt feuchte und humusreiche Böden, weshalb man ihn häufig an Fluss- und Bachläufen, aber auch im Wald und an schattigen Stellen findet. Da die Blätter denen der giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen sehr ähnlich sehen, sollte man beim Pflücken den Geruchstest machen: Einfach am Blatt reiben. Riecht es nach Knoblauch, liegt man richtig. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann Bärlauchblätter um diese Jahreszeit auch auf Wochenmärkten und sogar im Supermarkt kaufen. neben vielen Vitalstoffen enthalten sie auch den Wirkstoff Alliin, der ein natürliches Antibiotikum ist.
Bärlauch als Gewürz: Frische Bärlauchblätter wie Schnittlauch kleinschneiden und auf Brot, in Suppen, Salaten und Saucen verwenden.
Bärlauchgeist: Um das ganze Jahr von der Heilkraft des Bärlauchs zu profitieren, klein geschnittene Blätter oder Zwiebeln eine Glasflasche füllen und darauf hochprozentigen Korn oder anderen Schnaps gießen. 14 Tage in der Sonne oder an einem anderen warmen Ort ruhen lassen. Täglich viermal 10-15 Tropfen in etwas Wasser nehmen.
Titelbil: Alexmenk (Wikipedia)
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