Was tun, wenn Gehweg und Grünstreifen vor der Schule zum Hundeklo verkommen? Man kann es mit Verbotsschildern versuchen, die aber meist wenig Beachtung finden. Oder man macht es wie eine Gruppe von Eltern und Schülern der Comenius-Grundschule im Frankfurter Nordend. In einer beherzten Pflanzaktion haben sie die verunreinigten Baumscheiben vor dem Schulgelände in blühende Beete verwandelt.
Rund 360 Kinder besuchen die Comeniusschule in der Frankfurter Burgstraße. Eigentlich haben sie einen schönen Schulweg entlang hübsch bepflanzter Vorgärten. Auf den letzten Metern, bevor man den Schulhof betritt, spenden mehrere Bäume Schatten. Und wie an jeder Schule ist der Eingangsbereich ein belebter Ort, an dem sich Eltern und Kinder verabschieden und die Schüler auf dem Heimweg herumalbern nach dem langen Stillsitzen im Klassenzimmer. Unschön, wenn gerade dieser Wegabschnitt mit Hundehäufchen gespickt ist. Schon früher hatte es die Schule einmal mit Hinweisschildern versucht. Gefruchtet hat das aber nicht, schon nach wenigen Wochen waren die Baumscheiben und der Gehweg vor dem Schulgelände wieder verunreinigt.
Mit vereinten Kräften etwas Schönes gestalten
Vor diesem Hintergrund entstand bei einem Elternabend die Idee zu einer Guerilla-Pflanzaktion, um den Raum vor dem Schulgelände mit etwas Positivem zu besetzen. Ein offizielles Schulprojekt war aus versicherungsrechtlichen Gründen außerhalb des Schulgeländes nicht möglich, also organisierten Eltern, Lehrer und Kinder die Pflanzaktion eigenverantwortlich an einem Wochenende im Mai. Pflanzen und Erde, Geräte und – wichtig angesichts der Hundeproblematik – Handschuhe spendeten die Familien der Schüler und der Förderverein. Auch die beiden im Nordend ansässigen Gärtnereien Klumpen und Wollner unterstützten das Projekt.
Pflanztag soll bald wiederholt werden
Sonja Wittstock, Elternbeirätin und Mutter eines der Kinder, erzählt vom gemeinsamen Guerilla-Gardening-Einsatz: „Man muss sich das anders als im eigenen Garten vorstellen. Der Boden rund um die Bäume war steinhart verdichtet und musste erst einmal gelockert werden.“ Die Reinigung haben die Eltern übernommen, bevor die frische Erde aufgeschüttet und die Baumscheiben gemeinsam mit den Kindern bepflanzt wurden. Selbstgemalte Schilder bitten um einen sorgsamen Umgang mit den Blumen. Ein Gießdienst von Schülerinnen und Schülern der Comeniusschule stellt sicher, dass sie im Sommer ausreichend Wasser bekommen. Den Abschluss des Pflanztages bildete ein gemeinsames Picknick auf dem Schulhof. Wittstock: „Das war ein schöner Ausklang und schon während dieses gemütlichen Beisammenseins haben wir uns alle darauf geeinigt, dass wir im Herbst wieder so eine Aktion starten.“ Möglicherweise richtet die Schule auch eine Garten-AG ein, da auch auf dem Schulhof noch viel Potenzial besteht.
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