Eigentlich hatte ich Strohblumen immer unter ein bisschen langweilig abgespeichert. Doch in diesem Sommer schlichen sich die papiernen Schönheiten gleich von zwei Seiten in mein Herz. Auch jetzt noch, im November, leuchtet die Gartenstrohblume in kräftigem Orange gegen das zunehmende Grau in unserem Garten an …
Die Pflanzenbörsenbesucher und -besucherinnen unter euch werden das kennen: Man nimmt sich vor, dieses Mal aber nun wirklich nur mit den geplanten Einkäufen nach Hause zu kommen. Und dann schlüpft doch wieder das eine oder andere Geschöpf in den Korb, das man so garnicht auf dem Zettel hatte. So landete als Mitbringsel von meinem diesjährigen Besuch der Pflanzenbörse im Botanischen Garten eine Strohblume in einem Kübel auf unserer Terrasse.
Strohblumen sind wertvolle Insektenweiden
Ursprünglich kommen die Strohblumen, von denen es rund 600 Unterarten gibt, aus Australien. Entsprechend sind sie Sonne liebend und gehören bis auf wenige winterharte Arten zu den Einjährigen. Sie müssen also jede Saison per Aussaat neu gezogen werden. Dabei hat man die Qual der Wahl zwischen Farben von cremeweiß über gelb und orange Töne bis hin zu zartem Rosa, kräftigem Pink oder dunklen Rottönen. Wer die Blüten zur späteren Verwendung in Trockensträußen haltbar machen möchte, sollte sie in einem frühen Stadium der Blüte schneiden und kopfüber an einem dunklen und trockenen Ort aufhängen. Wir haben allerdings festgestellt, dass die vollständig geöffneten Blüten eine viel besuchte Insektenweide sind und haben sie daher bis jetzt blühen und stehen gelassen.
Sonnenflügel sind die kleinen Zarten unter den Strohblumen
Und dann war da noch die zweite Strohblumenbegegnung des Jahres: Auf dem Selbsterntefeld des Dottenfelder Hofes haben wir die ungleich zartere Verwandte unserer Gartenstrohblume entdeckt. Die kleinen Sonnenflügel eignen sich mit ihrer Wuchshöhe von ca. 50 Zentimetern gut zur Aussaat in einem sonnigen Beet oder, das werde ich nächsten Sommer versuchen, in einem Kübel auf der Terrasse. Ein guter Aussaatzeitpunkt für die Voranzucht im Haus ist Ende März/Anfang April. Ins Freie gesetzt werden können die Pflanzen nach dem letzten Nachtfrost im Mai, auch eine Direktaussaat ist dann möglich. Die kleinen Schönheiten blühen von Juli bis September. Wie ihre großen Verwandten sind sie bienenfreundlich, machen aber auch eine gute Figur in Trockensträußen.
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