Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr haben die Volkshochschule Frankfurt, das Frankfurter Grünflächenamt und GartenRheinMain wieder zum Netzwerktreffen der Gemeinschaftsgärten eingeladen. Eine schöne Gelegenheit für Aktive und interessierte Besucher zum Kennenlernen und Ideenaustausch.
Gut möglich, dass der mediale Hype rund um das Thema Urban Gardening in jüngster Zeit etwas nachgelassen hat. Doch die Gemeinschaftsgärten sind höchst lebendig, wie die Vorträge und Projektbeispiele im Rahmen der VHS-Veranstaltung am 2. November in Frankfurt zeigten. Mit dabei waren in diesem Jahr aus Frankfurt: der Neue Frankfurter Garten, die Initiative Essbares Fechenheim, das Rödelheimer Bahnhofsgrün und Tortuga Eschersheim. Aus der Region präsentierten sich der Interkulturelle Garten Friedberg, der Hafengarten Offenbach und Urban Garden Darmstadt e.V.. Wir selbst haben uns sehr gefreut, dass wir bei dieser Gelegenheit unseren Blog Frankfurter Beete rund ums gemeinschaftliche und naturnahe Gärtnern in der Stadt vorstellen durften.
Einblicke in Frankfurter Gemeinschaftsgärten
2013 gingen die ersten Gemeinschaftsgärten in Frankfurt an den Start. Heute gibt es rund zwanzig Gartenprojekte in fast allen Stadtteilen und weitere mehr im Umland. Und jeder Garten – das konnte man schön an den vorgestellten Beispielen sehen – hat seine ganz individuelle Geschichte und sein unverwechselbares Profil. Corina und Cher Haurová von Bienen-Baum-Gut, seit diesem Jahr die Betreiber des Neuen Frankfurter Gartens am Danziger Platz, erzählten, wie sie mit dem Bienenstand gleich einen ganzen Gemeinschaftsgarten übernahmen und neu organisierten. Kathrin Jurisch vom BUND Frankfurt berichtete über die Entwicklung der kahlen Innenfläche am Rödelheimer S-Bahnhof zum heute artenreichen Rödelheimer Bahnhofgrün. Und Kuwe Fritz und Nathalie Bromberger stellten das in diesem Jahr neu hinzugekommene Transition Town-Gartenprojekt Tortuga in Eschersheim mit seinem Schwerpunkt auf CO2-Einsparung vor. Die Initiative Essbares Fechenheim, ebenfalls neu in diesem Jahr gestartet, präsentierte sich mit leckeren Erzeugnissen aus eigener Herstellung.
Urban Gardening in Frankfurter Nachbarstädten
Und außerhalb Frankfurts? Auch da ist Urban Gardening und gemeinschaftliches Gärtnern längst erwachsen geworden. Alexandra Walker vom Hafengarten Offenbach konnte vermelden, dass das bunt kreative Gartenprojekt der Offenbacher Stadtwerketochter OPG gerade für die nächsten fünf Jahre eine Standortzusage erhalten hat und nun mit neuem Schwung in die kommende Saison starten kann. Gerlinde Jallow und Britta Laubvogel vom Evangelischen Dekanat Wetterau stellten den Interkulturellen Garten Friedberg mit einem sympathischen Film und Ausblick auf die Pläne für 2019 vor. Und Anna Arnold und Annika Neumann von Urban Garden e.V. aus Darmstadt zeigten mit ihren Beispielen, dass auch aus vielen kleineren Projekten im öffentlichen Raum ein gemeinsamer „Stadtgarten“ entstehen kann.
Netzwerken und Erfahrungsaustausch erwünscht
Gemeinsam ist allen Gemeinschaftsgärten und Initiativen, dass sie vom Engagement ihrer Mitglieder getragen werden. Damit erfüllen sie neben der ökologischen auch eine wertvolle soziale Funktion für ihren Stadtteil oder ihr Quartier. Die Vorträge und Diskussionen in den Pausen machten deutlich, dass die Initiatoren und Träger der Gemeinschaftsgärten neben der geteilten Freude am Gärtnern auch vielfältige organisatorische Herausforderungen zu bewältigen haben. Das Netzwerktreffen wurde daher neben den anregenden Präsentationen vor allem auch zum Erfahrungsaustausch genutzt. Corina Haurová von Bienen-Baum-Gut/Neuer Frankfurter Garten schloss ihren Vortrag mit dem Wunsch und Auruf zu einer noch engeren Kooperation und gegenseitigen Unterstützung unter den Gartenprojekten in Frankfurt und der Region.
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