Mit dem Förderprogramm „Frankfurt frischt auf – 50% Klimabonus“ unterstützt die Stadt die Begrünung von Höfen, Dächern und Fassaden. Lara-Maria Mohr vom Frankfurter Umweltamt erklärt, warum jetzt ein guter Zeitpunkt für eine Beratung und Antragstellung ist.
Frankfurter Beete: Das Frühjahr verwöhnt uns mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Schon im April klettert das Thermometer an manchen Tagen über 20 Grad Celsius.Warum sehen Sie das mit einem lachenden und einem weinenden Auge?
Mohr: Persönlich genieße ich natürlich die milden Temperaturen und den Sonnenschein. Ich sehe aber auch, dass wir für diese Jahreszeit ungewöhnlich wenig Niederschlag haben. Und ich blicke mit Sorge auf den kommenden Sommer, wenn das Thermometer weiter klettert und sich die Aufheizung der Stadt wie schon in den vorangegangenen Jahren fortsetzen könnte.
Frankfurter Beete: Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung hat die Stadt 2018 das Förderprogramm „Frankfurt frischt auf – 50% Klimabonus“ ins Leben gerufen. Sie unterstützen damit private Haus- und Grundstückseigentümer, Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften bei der Umsetzung klimafreundlicher Begrünungsmaßnahmen.
Mohr: Richtig. Wir möchten die Frankfurterinnen und Frankfurter dazu motivieren, ihre Gestaltungsideen für begrünte Höfe, Dächer und Fassaden in die Tat umzusetzen und damit aktiv zur Verbesserung des Mikroklimas beizutragen. Daher übernehmen wir bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten bis zu einer maximalen Höhe von 50.000 Euro pro Maßnahme oder Liegenschaft.
Frankfurter Beete: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Begrünungsmaßnahme förderfähig ist?
Mohr: In unseren Förderrichtlinien ist festgelegt, welcheVoraussetzungen ein Projekt erfüllen muss.Wir haben das ganze Verfahren möglichst unbürokratisch gestaltet und geben im Rahmen einer kostenlosen Beratung Hilfestellung bei der Beantragung des Klimabonus. Dabei besprechen wir auch konkret mit den Interessenten, ob die baulichen Voraussetzungen für die angedachte Maßnahme gegeben sind und welche Pflanzen sich beispielsweise für eine Dach- oder Fassadenbegrünung eignen. Und natürlich liegt uns als Umweltamt auch die ökologische Wertigkeit der Begrünung für Tiere und Insekten am Herzen.
Frankfurter Beete: Wie sehen die bisherigen Erfahrungen nach gut zweijähriger Laufzeit des Förderprogramms aus?
Mohr: Wir sind mit der bisherigen Resonanz sehr zufrieden. Seit dem Start haben wir rund 350 Beratungen durchgeführt, 50 Projekte sind in der Umsetzung oder bereits erfolgreich realisiert. Am häufigsten werden Dach- und Fassadenbegrünungen nachgefragt, die durch ihre sowohl kühlende als auch isolierende Wirkung die Energiebilanz von Gebäuden nachhaltig verbessern. Es gibt aber auch sehr schöne Beispiele für begrünte Höfe, die meist etwas aufwändiger und individueller in der Planung sind.
Frankfurter Beete: Worauf müssen sich die Antragsteller einstellen? Ist von der ersten Idee bis zur Umsetzung ein langer Atem gefragt?
Mohr: Von der Vereinbarung eines Beratungstermins mit mir oder meinem Kollegen über die Antragstellung bis zum positiven Bescheid dauert es in der Regel rund vier bis sechs Wochen. Was die Umsetzung jedoch häufig verzögert, ist der Engpass bei Handwerkern und Landschaftsgärtnern. Wer also den idealen Pflanzzeitraum im Herbst nutzen möchte, sollte jetzt am besten mit der Planung beginnen und zeitnah mit uns Kontakt aufnehmen.
Frankfurter Beete: Gilt das auch in der aktuellen Situation?
Mohr: Die Förderanträge für das Programm „Frankfurt frischt auf – 50% Klimabonus“ können unabhängig von der aktuellen Corona-Situation gestellt werden. Viele Fragen lassen sich telefonisch oder auf elektronischem Weg klären. Auf Wunsch schaut mein Kollege auch bei den Antragstellern vor Ort für eine Beratung vorbei – natürlich unter Einhaltung der empfohlenen Abstandsregeln. Wir freuen uns, wenn Sie jetzt oder in den kommenden Wochen mit Ihrem Begrünungsvorhaben auf uns zukommen!
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