Als ich 16 war, verbrachte ich meinen ersten Urlaub in Italien. Ich war sehr fasziniert von diesem Land und seinen Menschen. Den bleibendsten Eindruck hinterließ aber die Küche des Landes! Natürlich kannte ich Pizza und Spaghetti schon aus der örtlichen Pizzeria, aber hier schmeckte irgendwie alles anders, als ich es kannte. Einfach besser. Das lag natürlich an der Frische der Zutaten, vor allem aber an den tollen Gewürzen, die hier verwendet wurden. Eines dieser Gewürze war Oregano. Der Oregano war sozusagen das erste Gewürz, das ich bewusst wahrgenommen habe, und hat quasi den Grundstein für meine Liebe zu Kräutern gelegt.
Oregano sollte in keinem Kräutergarten fehlen und ist relativ einfach zu kultivieren, egal ob im Beet oder in einem Pflanzgefäß. Solange er es warm und trocken hat, wächst und gedeiht er – eine Ernte ist dann den ganzen Sommer möglich. Natürlich ist dieses Kraut auch zum Trocknen geeignet, wie man es ja von diversen Pizzagewürzen her kennt. Man verwendet ihn sparsam und gibt ihn, wenn möglich, ziemlich früh an das Gericht. Oregano macht sich gut auf einer Pizza oder auch im griechischen Nationalgericht Moussaka, aber auch gegrilltes Gemüse, Fisch oder Fleisch schmecken wunderbar mit Oregano, da er das natürliche Aroma unterstützt.
Oregano der italienischer Tausendsassa
Auch wenn wir den Oregano hauptsächlich als eines der typischen mediterranen Gewürze kennen, das sich übrigens auch wunderbar mit Thymian und Rosmarin geschmacklich verträgt, ist auch seine Verwendung als Heilpflanze nicht zu unterschätzen. Man sagt ihm eine entzündungshemmende, verdauungsfördernde, appetitanregende, krampflösende und hustenstillende Wirkung nach.
Die Blüten des Oregano sind sehr beliebt bei Bienen und Schmetterlingen. Das sollte man berücksichtigen, wenn man ihn auf dem Balkon anpflanzen möchte. Ich dünne die Blüten immer etwas aus, dies sorgt für eine stärkere Pflanze. Im Beet vermehrt er sich mitunter sehr stark durch seine Wurzelausläufer, aber von einem so leckeren Gewürz kann man ja nie genug haben. Eine Freilandaussaat ist ab Mai möglich. Oft kaufe ich aber einfach eine Pflanze im Handel und setze diese direkt ins Beet oder in einen Topf. Beim Oregano handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die sehr anspruchslos ist. An geschützten Stellen ist ein Überwintern im Freien möglich, ich würde ihn dann mit Tannenzweigen vor Kälte schützen.
Einen Teil der Ernte trockne ich und habe so den ganzen Herbst/Winter immer einen Vorrat dieses unersetzlichen Gewürzes.
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