Rund ums Beet

Chilis selbst ziehen: Wie man etwas Schärfe in sein Leben bringt

Habanero, Jalapeno, Peporincini, Peri Peri, Scotch Bonnet sind natürlich jedem Chili-Enthusiasten geläufig und obwohl sie allesamt exotische Namen haben, wachsen diese Scharfmacher auch in heimischen Gefilden. Und genau um den Anbau dieser Früchte soll es auch in dieser kleinen Artikelserie gehen, mit der ich euch durch die Gartensaison begleiten möchte.

Es ist Anfang März und ich bin schon spät dran, aber noch nicht zu spät, um mit der Saat meiner Chilis für dieses Jahr anzufangen. Idealerweise beginnt man Anfang Januar bis Ende Februar. Weil ich aber keine Sorten mit langer Keimzeit verwende, sollte es auch keine Probleme mit meinem etwas späteren Start geben. Ein Tipp: Als Anfänger neigt man dazu, zu scharfe Sorten für den Anbau zu wählen. Ich kann Euch nur dazu raten, es für den Anfang mit Chilis in den Schärfegraden 2-4 zu versuchen. Im nächsten oder übernächsten Jahr kann man dann immer noch die Ghost Naga anbauen, das ist die angeblich schärfste Chilisorte der Welt.
Was den Chilis ihre Schärfe verleiht, ist das je nach Sorte in unterschiedlicher Konzentration enthaltene Capsaicin, ein vielseitiger Stoff, der auch eine antibakterielle und fungizide Wirkung hat. Als Gewürz werden Chilis in den Küchen von Mexiko bis Indonesien gerne verwendet. Capsaicin soll außerdem einen positiven Einfluss auf Bluthochdruck und den Cholesterinspiegel haben und hat seine Wirksamkeit in der Schmerzbehandlung bei Rückenschmerzen, rheumatischen Erkrankungen sowie Sport- und Unfallverletzungen bewiesen.

Der Anbau

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Bereits eine Chilischote liefert eine stattliche Anzahl Samen.

Für die Samengewinnung verwende ich ein paar Schoten aus dem Vorjahr, es ist relativ einfach, am besten schabt man die Samen mit einem kleinen Messer aus der Schote. Ich baue grundsätzlich immer nur eine Sorte an, damit es nicht zu einer Kreuzbestäubung kommen kann.

teebeutel
Fertig für ein kleines Bad im Kamillentee

Die Samen lasse ich immer zwei Tage in Kamillentee bei Zimmertemperatur quellen, dies ist wichtig, denn es erhöht die Keimfähigkeit enorm und vernichtet Keime und Pilze, die dem Saatgut schaden könnten. Sollte man Samen aus frischen Schoten verwenden, entfällt dieser Schritt.

Nachdem die Chilisamen 2 Tage gequollen sind, pflanze ich sie einzeln in Blumenerde.

eierkarton
In fast jedem Haushalt zu finden: Eierkartons

Hierzu verwende ich Eierkartons. Die Fächer des Kartons haben eine passende Größe und bieten eine übersichtliche Aufteilung. Die Samen setze ich ca. 1cm tief. Je nach Sorte muss man sich jetzt 5-11 Tage gedulden bis die Samen keimen. Eine höhere Raumtemperatur verkürzt die Keimdauer.

Sobald die Pflänzchen zu groß für den Karton werden, pflanze ich sie um. Ich bin schon gespannt, was mein Chilijahr so bringen wird. Wie es mit den selbst gezogenen Chili-Pflanzen weitergeht und was für eine reiche Ernte zu beachten ist, erfahrt ihr im zweiten Teil…

Wer nun auch Lust bekommen hat, seine eigenen Chilis zu ziehen, findet zum Beispiel auf der Seite von Bio-Saatgut eine reiche Sortenauswahl. Das Liebhaber-Forum Chili-Balkon bietet die Möglichkeit zum Informationsaustausch und unter anderem auch eine Rubrik mit Bezugsquellen für Samen.

Zum Schluss noch ein Tipp an alle, die ihr Chili-Saatgut selbst gewinnen wollen: Beim Verarbeiten der Schoten und Samen sollten unbedingt Einweghandschuhe verwendet werden! Diese Regel hat der Autor beim Vorbereiten dieses Artikels sträflichst vernachlässigt und musste dies mit brennenden Augen und einer laufenden Nase bezahlen..

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1 Kommentar zu “Chilis selbst ziehen: Wie man etwas Schärfe in sein Leben bringt

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