Hobbygärtner kennen das: Es gibt die Klassiker unter den Gemüsepflanzen, für die jedes Jahr ein Platz im Garten reserviert wird und die zuverlässig ihren Ertrag bringen. Und es gibt die Exoten, die man sich aus Neugierde und Spaß am Ausprobieren ins Beet holt, ohne zu wissen, ob sie mit den hiesigen Bedingungen zurechtkommen werden. So haben wir gewissermaßen aus einer Ratatouille-Laune heraus beschlossen, dass wir dieses Jahr erstmals versuchen wollen, die wärmeliebenden Auberginen in unserem Garten zu ziehen.
Wer im Spätsommer die elegant schimmernden, eierschalen oder dunkelviolett gefärbten Früchte ernten möchte, muss früh mit der Aussaat beginnen, denn Auberginen haben eine lange Kulturdauer von 24-28 Wochen. Der ideale Aussaattermin ist Ende Februar/Anfang März bei einer Keimtemperatur von über 20° Celsius – Auberginensetzlinge lieben daher ein warmes Plätzchen auf der Fensterbank. Wer den Termin verpasst hat, kann sich noch bis Mitte Mai vorgezogene Pflanzen aus der Gärtnerei besorgen. Auch wir waren etwas spät dran mit unserer Aussaat und haben uns daher sehr über die kräftigen Auberginenpflanzen von der Tauschbörse des Ginnheimer Kirchplatzgärtchens gefreut.
Auberginen benötigen reichliche Düngung
Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Auberginen ins Freiland an einen sonnigen Platz mit ausreichendem Abstand zueinander (circa 50 Zentimeter) gepflanzt werden. Damit sie je nach Sorte zwischen vier bis acht eierförmigen Früchten ausbilden, benötigen die Pflanzen eine gute Versorgung mit Nährstoffen. Der Boden sollte mit reichlich Kompost vorbereitet sein und auch während der Wachstumsphase mehrmals gedüngt werden, beispielweise eignet sich dazu ein flüssiger Tomatendünger oder eine selbst angesetzte Kräuterjauche aus Beinwell oder Brennnesseln. Die Düngung ist umso wichtiger, wenn man den Versuch unternehmen möchte, die Pflanze in einem großen Kübel an einem geschützten Standort zu kultivieren.
Der richtige Erntezeitpunkt
Hat man alles richtig gemacht und spielt der Sommer mit möglichst zahlreichen Sonnentagen mit, bilden sich Triebe mit mehreren, je nach Sorte blauen oder weißen Blüten, die im Freiland durch Wind oder Insekten bestäubt werden. Wer die Auberginen im Gewächshaus zieht, kann durch sanftes Rütteln oder Einsatz eines Pinsels nachhelfen. Auch wenn es schwerfällt, Triebe zu kappen und Blüten auszudünnen: Aufgrund des relativ begrenzten Zeitfensters für die Fruchtentwicklung wird empfohlen, die Pflanze nur zwei bis drei Triebe ausbilden zu lassen und den Fruchtansatz auf zwei Früchte pro Ast zu begrenzen. Im Freiland können Auberginen im August geerntet werden. Die Früchte sind reif, wenn die Schale vollständig durchgefärbt glänzt und auf Fingerdruck leicht nachgibt. Zu früh geerntete Früchte kann man bei Zimmertemperatur nachreifen lassen.
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