Am Campus Riedberg der Frankfurter Goethe-Universität ist ein weitläufiger Wissenschaftsgarten mit einem neuen Arzneipflanzengarten im Zentrum entstanden. Dieses Wochenende bestand erstmals die Gelegenheit, die neue Anlage zu besichtigen.
Viele werden den Neuen Senckenbergischen Arzneipflanzengarten in der Frankfurter Innenstadt kennen. Hier fanden die Studierenden der Goethe-Universität ihr Anschauungsmaterial für das Studium der Biologie und Pharmazie solange ihre Fachbereiche in Bockenheim untergebracht waren. Inzwischen ist der Botanische Garten in die Verantwortung der Stadt Frankfurt übergegangen. Und am Riedberg, dort wo jetzt die naturwissenschaftlichen Institute der Uni konzentriert sind, reifte der Plan, auf dem weiträumigen Außengelände eine neue botanische Lehranlage anzulegen.
Ein Garten im Dienste der Forschung
Pünktlich zum 100. Geburtstag der Goethe-Universität konnte der neue Wissenschaftsgarten am Riedberg eröffnet werden. Wir haben am Sonntag auf dem Riedberg vorbeigeschaut und waren von der großzügigen Gartenanlage beeindruckt. Das rund drei Hektar umspannende Gelände zieht sich südwestlich des Biozentrums sanft den Hang hinunter. Direkt am Eingang steht das alles überragende Gewächshaus, das rund 2.000 Arten (sub)tropischer Pflanzen beherbergt. Im Außenbereich liefern diverse Beete, aber auch eine wild blühende Glatthaferwiese, ein Kalktrockenhang, ein Buchenwäldchen und eine Streuobstwiese lebendiges Anschauungsmaterial für die Studierenden.
Den phytochemischen Inhaltsstoffen auf der Spur
Das besondere Highlight bildet der neu angelegte Arzneipflanzengarten. Er besteht aus elf großen, von Bruchsteinen eingefassten Beeten, in denen die Pflanzen nach ihren charakteristischen Inhaltsstoffen von Ätherischen Ölen bis zu Schwefelhaltigen Verbindungen gruppiert sind. Infotafeln geben einen Überblick über die botanischen Merkmale, chemischen Inhaltsstoffe und pharmazeutischen Anwendungsgebiete. Hierin unterscheidet sich der neue Arzneipflanzengarten deutlich vom Senckenbergischen Garten in der Stadt, in dem die Pflanzen nach ihrer gesundheitlichen Verwendung und damit etwas populärwissenschaftlicher präsentiert werden.
Für Besucher zum Selbststudium geöffnet
Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich der Wissenschaftsgarten weiterentwickeln wird. Die Pflanzen müssen die Beete noch in Besitz nehmen. Zahlreiche neu gepflanzte Bäume werden in den nächsten Jahren erst zu voller Größe heranwachsen. Und auch die Entwicklung des Gartens soll weitergehen: In Planung sind bereits ein geologischer Lehrpfad, ein Teich mit Bachlauf und ein „Garten des Erdmittelalters“ mit Nadelgehölzen aus aller Welt sowie Gruppen von Laubbäumen. Wer nun neugierig geworden ist: Die Außenanlagen des Wissenschaftsgartens können während der Sommermonate montags bis freitags von 9.00 bis 14.30 Uhr besichtigt werden.
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