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Ein Abstecher zur Landesgartenschau in Gießen

Bevor ich nach Frankfurt kam, habe ich ein paar Jahre in Gießen gelebt. Am Wochenende war ich wieder einmal zu Besuch bei Freunden und wir haben einen Abstecher zur Landesgartenschau gemacht, die dort noch bis zum 5. Oktober Station macht. Hier meine ganz subjektive Nachlese …

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Am schönsten in der Masse: die Sonnenbraut ist auch bei Bienen beliebt.

Landesgartenschau – da denke ich zuallererst an sorgfältig komponierte Blumenrabatten, wie man sie im eigenen Garten wohl niemals hinbekommt. Und richtig: Gleich am Eingang leuchten Beete mit Amaranth, Dahlien und Tagetes fröhlich um die Wette. Später lerne ich beim Rundgang über das Gelände noch, dass rotstieliger Mangold auch im Blumenbeet eine gute Figur macht und Artischocken nicht nur lecker schmecken, sondern auch wunderschöne Blüten hervorbringen. Natürlich ist so eine Landesgartenschau immer auch Verkaufsausstellung und Präsentationsfläche für Gärtnereien und Landschaftsarchitekten – mit teils eigenwilligen Gestaltungsideen für moderne Gärten, Balkone oder auch Gräber, nun ja …

Zwischen Wissenschaftsstadt und Wasserlandschaft

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Der Riesenameise über die Schulter geschaut- auch für Kinder gibt es einiges zu entdecken.

Im Idealfall korrespondiert die Landesgartenschau ja mit dem Standort, an dem sie ausgerichtet wird. In Gießen gibt es zwei Ansätze, die sich durch das Gestaltungskonzept ziehen: Zum einen spiegelt sich das Selbstverständnis als Wissenschaftsstadt mit Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften wider. So fand im Vorfeld ein Hochschulwettbewerb statt, dessen prämierte Entwürfe in Form von sieben Themengärten in die Parklandschaft integriert wurden. Das zweite prägende Element erhält die Gartenschau durch ihre Lage in der wasserreichen Wieseckaue mit Schwanenteich und Neuem Teich im Zentrum. Mit dem sogenannten Quellgarten wurde sogar ein neues Wasserelement dauerhaft hinzugefügt. Nach dem Vorbild barocker Gartenanlagen entstand ein abgesenkter Bachlauf an dem der Besucher auf unterschiedlichen Höhenniveaus entlangflanieren und je nach Jahreszeit die Blüte typischer Pflanzen wie Narzissen, Wieseniris oder aktuell des Blutweiderichs erleben kann.

Was von der Landesgartenschau bleibt

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Eines der Projekte, die mir gut gefallen haben: das Grüne Klassenzimmer, Bild: Cordula Furchheim

Für die Gießener hoffentlich eine Menge! In der an Grünflächen nicht eben reichen Stadt ist das großzügige Gelände um den Schwanenteich ein wichtiger Naherholungsraum, der durch die Landesgartenschau deutlich aufgewertet und besser in die Stadt integriert wurde. Überhaupt beschleicht mich zwischendurch das Gefühl, dass ich eigentlich an einer gewaltigen Crowdsourcing-Maßnahme zur Stadtentwicklung teilnehme. Macht aber nichts: Ich würde mich für die Gießener freuen, wenn das Projekt auch über den Oktober hinaus eine viel genutzte Anlaufstelle bleibt. Ich nehme ein paar schöne Eindrücke mit nach Hause, etwa das Beet mit alten Nutzpflanzen des VEN, die an mehreren Stellen im Gelände verteilten Wildblumenwiesen oder das Grüne Klassenzimmer, in dem Kinder aus erster Hand über Nutzpflanzen und Bienen lernen können.

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