Bereits seit vier Jahren gibt es das Urban Gardening-Projekt „Riederwälder Garten“ in dem kleinen Park nahe dem Johann-Tesch-Platz. In sechs großen Pflanzkübeln ziehen engagierte Anwohner fleißig Gemüse und Kräuter. Hin und wieder verschwindet zwar die eine oder andere Zucchini über Nacht. Doch davon lassen sich die fleißigen Gartenpioniere nicht entmutigen.
Als wir das letzte Mal den etwas zwischen Wohnhäusern versteckt gelegenen Gemeinschaftsgarten besuchten, waren die sechseckigen Pflanzkübel gerade vom Grünflächenamt aufgestellt worden. Inzwischen sind sie bunt bemalt und es sprießt sattes Grün aus ihnen hervor. Sechs Freizeitgärtner zwischen zehn und 70 Jahren kümmern sich liebevoll um die Hochbeete, von denen eines mit meterhohen Sonnenblumen bestückt ist. „Jeder von uns hat die Patenschaft für einen Pflanzkübel übernommen“, sagt Julia Endris. Die Biologin und Kleingartenbesitzerin ist leidenschaftliche Gärtnerin und kümmert sich auch um andere kleine Pflanzprojekte im Quartier, wie zum Beispiel den Sparkassenaufgang in der Schäfflestraße, Ecke Raiffeisenstraße. „Wir haben im Riederwälder Garten ein Problem mit der ‚Selbstbedienung‘, deswegen wurden keine neuen Zucchini mehr gepflanzt“, macht Endris deutlich. „Auch eine Apfelbirne war geplündert worden, die steht jetzt bei mir im Garten.“ Doch ansonsten könnte man in dem kleinen Park ungestört gärtnern.
Insektenfreundliches Gärtnern
Wie wir erfahren, ist das Quartiersmanagement nach wie vor im Rahmen des städtischen Programms „Aktive Nachbarschaft“ in das Urban Gardening-Projekt eingebunden. Auch das Grünflächenamt liefert jedes Jahr pünktlich zum Saisonstart gute Pflanzerde vom RMB. „Im April haben wir gemeinsam die Beete befüllt und sukzessive bepflanzt“, erläutert Endris. Zu der Pflanzaktion waren auch andere Bewohner aus dem Viertel gekommen. An die Bienen und Vögel sei dabei ebenfalls gedacht worden. „Es gibt Sonnenblumen, Salbei und andere insektenfreundliche Kräuter hier. Auch ein Bienenhotel haben wir in die Birke neben den Hochbeeten gestellt.“
Um sich beim Gießen und anderen Gärtnerpflichten besser absprechen zu können, kommunizieren die Riederwälder Gärtner per Smartphone über eine eigene What’s App-Gruppe. Gerade bei der derzeitigen Trockenheit sei das wichtig, denn man müsse täglich gießen, verdeutlicht Endris. Das Wasser dafür wird von einem nahegelegenen Hydrant bezogen und in zwei großen Kunststofffässern aufbewahrt. „Unsere nächste Aktion ist ein Erntedankfest im Herbst“, sagt die engagierte Hobbygärtnerin. „Da kochen und feiern wir dann gemeinsam das Ende der Gartensaison.“
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