Jetzt ist Beerenzeit im Garten! Ob Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren oder Brombeeren: Sie alle schmecken nicht nur gut, sondern sind wahre Vitamin C- und Mineralstoffbomben. Doch auch die Blätter besitzen viel Heilkraft.
Zu den beliebtesten Sommerfrüchten zählen Erdbeere, Brombeere und Himbeere. Sie gehören zur Familie der Rosengewächse. Bereits in antiken und mittelalterlichen Schriften wird die Heilwirkung der Himbeere beschrieben. So soll sie vor Erkältungskrankheiten schützen und gilt als Schweiß treibend sowie Fieber senkend. Sowohl Erdbeere als auch Brombeere und Himbeere helfen gegen Magen-Darm-Erkrankungen. Dies lässt sich auf den hohen Anteil an Gerbsäure zurückzuführen, die sich vor allem in den Blättern befindet. Daher ist ein Teeaufguss besonders wirksam.
Unbekannte Allroundtalente
Doch die Himbeere kann noch mehr: Sie stärkt das Immunsystem, hat antibiotische Wirkung und bringt den Stoffwechsel auf Trab. Ihre Wirkstoffe sollen darüber hinaus bei Blasen- und Nierenleiden sowie Sodbrennen helfen. Die Blätter leisten auch eine erste Hilfe bei kleineren Hautverletzungen und Insektenstichen. Als Tee helfen Brombeer- und Himbeerblätter gleichermaßen gegen Entzündungen von Hals und Rachen. Von Hebammen wird Himbeerblättertee auch zur Geburtsvorbereitung empfohlen, da er sanft die Wehen einleiten kann. Diese Anwendung sollte man sich allerdings von ärztlicher Seite absegnen lassen.
Erdbeeren besitzen neben Vitamin C auch einen hohen Gehalt an Eisen, weshalb sie für Vegetarier interessant sind. Medizinisch gesehen spielen die zu kaufenden Zuchtformen keine große Rolle, sehr wohl aber die Walderdbeere. Sie wird in der Medizin inzwischen bei zahlreichen Leiden eingesetzt: Dazu gehören u.a. Herzbeschwerden, Leber und Gallenleiden, Nervenschwäche, hoher Blutdruck, Fieber, Blutarmut und chronische Verstopfung. Die Blätter der Walderdbeere haben wie die anderen Beerensorten eine zusammenziehende Wirkung und eignen sich somit zum Spülen von Entzündungen sowie als Mittel gegen Durchfall.
Vitaminbombe aus dem Garten
Die schwarze Johannisbeere gehört zu den wertvollsten heimischen Beerenarten. Ihre Früchte besitzen von allen genannten Beeren nicht nur den höchsten Gehalt an Vitamin C, sondern sind auch reich an Flavonoiden und Polyphenolen. Diese Stoffe sind für Geschmack und Farbe der Früchte verantwortlich und helfen gegen Krebs und Entzündungen. Die getrockneten Beeren werden als Tee gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt und sind zudem wassertreibend. Auch die rote Johannisbeere besitzt diese positiven Eigenschaften, wenn auch nicht so intensiv wie ihre dunklere Schwester. Die Ernte beginnt um den Johannistag am 24. Juni, daher hat die Beere auch ihren Namen. Die Blätter verwendet man übrigens zur Erhöhung der Harnmenge sowie bei Gicht oder Rheuma.
Mit dem Pflücken der Blätter aller genannten Beerensträuche sollte man sich allerdings beeilen. Denn die Pflanzen bilden jetzt kaum noch neue Blätter. In den bereits vorhandenen Blättern steigt der Gerbstoffgehalt mit der Zeit stark an, und das macht sie zunehmend bitter im Geschmack. Sorgen muss das keine bereiten, denn die genannten Blätter gibt es alle im Reformhaus zu kaufen.
Anwendungstipps:
- Bei kleineren Hautverletzungen und Insektenstichen: Himbeer-, Brombeer- oder Johannisbeerblätter zwischen den Fingern zerreiben und wie ein Pflaster auf die Wunde legen.
- Tee gegen Rheuma und Gicht: 1 Esslöffel zerkleinerter Blätter der schwarzen Johannisbeere mit 1 Glas kochendem Wasser übergießen und abgedeckt 2 Stunde stehen lassen. Abseihen. Ein halbes Glas 5 bis 6 Mal täglich trinken.
- Gegen Heiserkeit und Magen- und Darmstörungen: 2 gehäufte Esslöffel Erdbeer- oder Himbeerblätter mit 1/4 kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Von diesem Tee trinkt man 3 Mal täglich eine Tasse oder gurgelt bei Bedarf mit lauwarmem Tee.
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