Nur noch ein paar Tage, dann ist die Gartensaison 2013 Geschichte. Wer noch ein Geschenk für einen passionierten Gärtner sucht oder es sich selbst mit einem Schmöker auf der Couch bequem machen möchte, findet in unseren Lesetipps zum Thema Garten bestimmt eine Anregung.
Da denkt man immer, mit frischem Salat tut man sich und seiner Gesundheit etwas Gutes. Doch Veit Bronnenmeyer belehrt uns mit seinem Krimi Gesünder sterben eines Besseren. Eine Handlung mit engem Bezug zur Realität, wie der Klappentext verrät: „Im Großraum Nürnberg bricht eine Salmonellenepidemie aus. Schnell stellt sich heraus, dass der dafür verantwortliche Salat nicht zufällig verseucht war, sondern dass ein geplanter Anschlag dahintersteckt. Doch wem galt dieser? Der Bevölkerung? Dem Discounter, der den Salat verkaufte? Oder dem Gemüsebauern, der ihn anpflanzte? Unklar ist auch, ob das Motiv in der Firmenpolitik der Lebensmittelriesen zu suchen ist oder doch eher bei den ausgebeuteten Erntehelfern. Als der Salatbauer mit einem Pfahl im Herzen aufgefunden wird und ein rumänischer Saisonarbeiter spurlos verschwindet, beginnt für die Soko »Kopfsalat« ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn der Täter wird erneut zuschlagen, die Frage ist nur, wann und wo.“
Fazit: Gesünder sterben klingt vielversprechend und wird einer meiner Zwischen-den-Jahren-Schmöker. Im neuen Jahr gibt es an dieser Stelle dann ein Update, ob der Plot hält, was er verspricht. Erschienen bei ars vivendi, 270 Seiten.
Beim Familienkongress im November lieferte die Frankfurter Journalistin und Autorin Elsemarie Maletzke eine launige Einführung zu den Freuden und Leiden des Gärtnerns. In ihrem Gartenkrimi Giftiges Grün schickt sie gleich drei Amateurdetektive ins Rennen, um einen lange zurückliegenden Mordfall und aufzuklären. Schauplatz der Handlung ist der Park einer verfallenden Villa, in dessen Beeten so manche seltene und mitunter giftige Staude gedeiht. Der immer noch auf dem Gelände lebende Gärtner Johann, Zeuge der damaligen Ereignisse und Schlüssel zur Aufklärung des Falls, bietet einmal mehr Futter für die schon klassische Frage: War es der Gärtner, oder vielleicht doch ein anderer?
Fazit: Giftiges Grün ist ein Krimi, der klassische Handlungselemente mit viel Wissen über Pflanzen (insbesondere die weniger bekömmlichen) verwebt – ansprechend präsentiert in einer gut 200 Seiten starken gebundenen Ausgabe von Schöffling & Co.
Dass es vom Gärtnern nicht weit zur Philosophie ist – freilich einer bodenständigen – zeigt die Frankfurter Autorin Eva Demski in ihrem bereits 2009 erschienen Erzählband Gartengeschichten. Hier wird der Garten zum Schauplatz kluger Lebensbetrachtung. Anrührend, wie der Garten der verstorbenen Mutter Zeugnis über seine Schöpferin ablegt. Für jeden nachvollziehbar, die Kränkung durch Pflanzen, die sich allen Kniffen des Gärtners widersetzen und das Blühen verweigern. Dass sie sich im Garten selbstständig machen und gerade dort herauskommen, wo niemand sie eingeplant hat – geschenkt. Aufgelockert und bereichert werden die Kurzgeschichten und Miniaturen durch Bilder von Michael Sowa.
Fazit: Eva Demskis Gartenschichten sind literarische Reflexionen für alle, die schon einmal versucht haben, ein widerspenstiges Stückchen Erde zum Blühen zu bringen. Ganz persönlich im Ton und doch mit viel universeller Wahrheit – erschienen im Insel Verlag.
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