Am vergangenen Freitag gab es wieder „Patate Internationale“ auf dem Ginnheimer Kirchplatz. Die Klimawerkstatt Ginnheim hatte zu dem Mitbring-Buffet im Rahmen der Klimagourmetwoche 2019 eingeladen. Neben leckeren Gerichten rund um die Kartoffel und Livemusik konnte man auch an einer Führung zu einem schönen Hinterhofgarten sowie auf eine begrünte Dachterrasse teilnehmen.
Die von Initiatorin Sybille Fuchs ins Leben gerufenen und von der Nationalen Klimaschutzinitiative, dem Frankfurter Energiereferat sowie dem Ortsbeirat geförderte Klimawerkstatt Ginnheim lädt mit vielerlei Workshops, Erkundungstouren und Veranstaltungen zum gemeinsamen klimafreundlichen Handeln ein. Dazu gehört auch das Kartoffelfest „Patate Internationale“, das bereits zum zweiten Mal im Rahmen der Klimagourmetwoche stattfand. „Uns ist es wichtig zu zeigen, dass man mit klimafreundlich produzierten regionalen und saisonalen Lebensmitteln vielfältige und leckere Gerichte zaubern kann“, sagt Fuchs. Die Kartoffeln für das Fest stammten von einem Acker der Kooperative in deren Biohof in Steinbach. Die Genossenschaft, mit der die Klimawerkstatt eng zusammenarbeitet, vertreibt regionale Bio-Lebensmittel über ein eigenes Verteilnetz und bringt sie direkt zu den Verbrauchern.
Aus 20 Kilogramm Kartoffeln entstanden leckere Gerichte – vom schwäbischen Kartoffelsalat bis zu indischen Samosas. Es brauchte dann nur noch ein paar Bierzeltgarnituren und schon verwandelte sich das Ginnheimer Kirchplatzgärtchen an dem lauschigen Spätsommerabend in ein gemütliches Gartenfest. Damit alles plastikfrei blieb, brachte jeder Gast einfach seinen eigenen Teller und Besteck mit. Für die passende musikalische Unterhaltung sorgte einmal mehr die Frankfurter Akustikrock-Band Tongärtner.
Hinterhof-Himbeeren und Dach-Schnittlauch
Wer bereits etwas früher auf dem Fest erschienen war, konnte an einer Führung mit dem Architekten Jan Jacob Hofmann und Stadtgärtnerin Sybille Fuchs teilnehmen. Zunächst ging es in den nahegelegenen Hinterhof der Klimawerkstatt, wo Fuchs den rund ein Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmern erläuterte, wie aus einer ehemals betonierten Fläche im Laufe von nur acht Jahren ein grüne Stadtoase entstanden war. „Unser Hinterhofgarten hat eine besondere Entwicklung hin zu einem Waldgarten durchgemacht“, sagte sie. „Inzwischen umgeben Bäume das kleine Areal. Sie spenden nicht nur Schatten und schaffen damit angenehmes Klima im Sommer, sondern sorgen auch für auch reichlich Sauerstoff.“ Neben Himbeeren und Wein, der an der Hausfassade wächst, konnten wir auch einen prächtigen Feigenbaum bemerken, der bereits Früchte trug.
Weiter ging es mit Jan Jacob Hofmann auf die Dachterrasse eines kleinen Gebäudes, das ebenfalls im Hinterhof der Klimawerkstatt liegt. Dort informierte er über die Vorteile und Besonderheiten einer Dachbegrünung. „Ich beschäftige mich seit den 1980er Jahren mit dem Thema“, verdeutlichte der Architekt. „Ein Dachgarten braucht viele Jahre um zu wachsen, doch er ist gut für das Kleinklima, denn er kühlt im Sommer die Umgebung und die darunter liegenden Räume, zudem speichert er das Regenwasser.“ Im Frühjahr hatte sich auf der Dachterrasse der Klimawerkstatt, wo unter anderem Ginsterbüsche und Lavendel wachsen, Schnittlauch wild ausgebreitet. „Das hat ganz toll geblüht“, so Hofmann. „Jeder Dachgarten ist eben individuell. Das macht sie zu etwas ganz Besonderem.“
Titelfoto: Sybille Fuchs
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