Seit vielen Jahren ist Thorsten Herget eine feste Größe in der alternativen Imker-Szene. Als Mitinitiator des Frankfurter Bienenfestivals hat er viel für das Thema Bienenhaltung in der Stadt getan. Im Interview spricht Herget über wesensgemäßes Imkern und gibt viele wertvolle Tipps rund um die schwarz-gelben Nützlinge.
Frankfurter Beete: Thorsten, was planst Du in diesem Jahr an Aktionen?
Thorsten Herget: Am 28. September findet bereits zum fünften Mal das Bienenfestival statt. Schirmherrin ist voraussichtlich wieder Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Es ist toll, dass wir erneut den Botanischen Garten dafür nutzen können. Dieses Jahr werden wir ein größeres Team brauchen, da das Festival weiter wächst. Deshalb wird es im Juni eine Infoveranstaltung geben. Alle, die ein ernsthaftes Interesse an Bienen und Nachhaltigkeit haben, sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen. Infos gibt es in Kürze unter Frankfurter-Bienenfestival.de und auf Facebook.
Frankfurter Beete: Du bist ja seit Jahren beim Verein Melifera aktiv, der sich für ökologische und wesensgemäße Bienenhaltung einsetzt. Was tut sich dort derzeit?
Thorsten Herget: Wir hatten kürzlich einen Wochenend-Workshop mit Sebastian Ganzer organisiert und mit 25 Teilnehmern Bienenkisten gebaut. Das hat viel Spaß gemacht! Letzten Sonntag gab es auch wieder den ersten Binenkistenstammtisch im Tower Café in Bonames. Wir treffen uns während der Bienensaison einmal im Monat an unterschiedlichen Orten. Die genauen Termine sind auf der Website von Melifera zu finden.
Frankfurter Beete: Nimmt das Interesse an Bienenhaltung weiter zu?
Thorsten Herget: Ja. Nicht mehr so rasant, wie noch vor drei Jahren, aber es gibt nach wie vor hohen Zulauf bei den Imkervereinen. Überhaupt ist das Thema Bienen in der Öffentlichkeit nach wie vor sehr präsent. Ein gutes Beispiel ist die Bienen-Kampagne vom Land Hessen. Da erfährt man unter anderem einiges zum Imkern in der Stadt.
Frankfurter Beete: Ist Imkern immer noch ein Hype?
Thorsten Herget: Nein inzwischen nicht mehr. Es freut mich aber, dass neue Trends wie Zeidlerei und wesensgemäßes Imkern sich inzwischen in der Imkerszene etabliert haben und nach wie vor gefragt sind. Wer imkert, bleibt auch meistens dabei. Man ist viel im Freien draußen und sieht die Natur mit ganz neuen Augen.
Frankfurter Beete: Was sind Deine drei wichtigsten Tipps, wenn man etwas für die Bienen tun will?
Thorsten Herget: Erstens sollte man Honig nur noch bei regionalen Imkern kaufen. Die findet man zum Beispiel über die Imkervereine. Bienenhotels oder Nisthilfen bitte möglichst unter fachkundiger Anleitung selbst bauen. Die gekauften sind meist überteuert und taugen fast alle nichts. Die Naturschutzorganisation bieten hierzu gute Workshops an. Auch unter www.wildbiene.org gibt es viele wertvolle Tipps. Wer eine Bienenweide anlegen will, sollte darauf achten, eine regionale Mischung zu verwenden. Die gibt es bspw. bei Melifera zu kaufen. Auch wer nur einen Balkon hat, kann den Bienen mit Küchenkräutern wie Oregano oder Bohnenkraut helfen.
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