Im Frühjahr hat die Pflanzgruppe Riederwald auf drei Rasenflächen im Stadtteil Wildblumen und -gräser ausgesät. Die erfolgreiche Pflanzaktion wurde vom BUND und dem Grünflächenamt tatkräftig unterstützt. Für die Insekten sind die entstandenen Wildblumenwiesen eine wichtige Nahrungsquelle.
Neben dem Johanna-Tesch-Platz war auch der östliche Teil der Grünfläche an der Ecke Lassallestraße/Karl-Marx-Straße bepflanzt worden. „Mithilfe der Wildblumenwiesen wollen wir die Artenvielfalt stärken, Lebensraum für Insekten und Vögel bieten und gleichzeitig den Riederwäldern ein attraktiveres Umfeld mit biologischem Mehrwert bieten“, sagt Doris Hölldorfer von der Pflanzgruppe Riederwald. „Mit unserer Aktion kommen wir dem Ziel der Stadt Frankfurt entgegen, eintöniges Rasengrün durch Wildblumenwiesen zu ersetzen.“ Unterstützung kam hauptsächlich von John Dippell vom BUND Kreisverband Frankfurt. Er engagierte eine Fachfirma für Bodenbearbeitung, stellte die Samen zur Verfügung und beriet das Projekt von fachmännischer Seite.
Zweiter Anlauf
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Pflanzgruppe Riederwald versucht, eine Wildwiese auf dem Johanna-Tesch-Platz anzulegen, jedoch ohne Erfolg. „Die ausgesäten Samen konnten sich leider nicht gegen das vorhandene Gras durchsetzen“, erläutert Claus Lauth, Mitinitiator der Pflanzgruppe, den Grund für den anfänglichen Misserfolg. Die vom BUND bestellte Fachfirma besaß eine professionelle Fräse, die die Grasnarben richtig unterfräste. „Wir ließen dann den Boden zunächst ein paar Wochen ruhen bevor wir aussäten und die Erde walzten“, beschreibt Lauth das weitere Procedere. „Das hat schließlich funktioniert. Auf diese Weise verwandelte die Pflanzgruppe rund 1.000 Quadratmeter Grasflächen in blühende Wiesen.
Vielfältige Aktivitäten
Die Initiative betreut indes nicht nur die Wildblumenwiesen im Stadtteil, sondern bepflanzte auch den Aufgang vor dem neuen Nachbarschaftszentrum und die Hochbeete am Cäcilie-Breckheimer-Platz. Zudem gärtnern die Gartenpioniere im Alter im Alter zwischen 12 und 76 bereits seit mehreren Jahren in sechs großen Pflanzkübeln am Johanna-Tesch-Platz. „Corona hat dieses Jahr alles durcheinandergewirbelt“, sagt Lauth. „Wir hatten mehrere Veranstaltungen geplant wie zum Beispiel einen Wildstauden-Workshop. Das mussten wir leider alles absagen.“
Verstecktes Gemüse
Auch der Gemüseanbau in den Hochbeeten findet in diesem Jahr nicht statt. „Daran ist allerdings nicht Corona schuld, sondern schlichtweg Diebstahl“, verrät Ute Junghans, die wie Hölldorfer seit sechs Jahren dabei ist. „Sogar die Deckel unserer beiden Wasserfässer wurden geklaut. Das demotiviert natürlich.“ Derzeit werden in den eckigen Kübeln vor allem Sonnenblumen für die Vögel sowie Wildblumen und Kräuter wie Salbei und Pfefferminze angepflanzt. Doch so ganz ohne Gemüseanbau geht es dann doch nicht. „Wir haben ein paar Tomaten- und Kartoffelpflanzen in den Kübeln versteckt und hoffen einfach, dass sie nicht entdeckt werden“, sagt die Gärtnerin mit einem verschmitzten Lächeln.
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