Man kann die Beete noch so gut mit Gründüngung und Kompostgaben vorbereiten, über den Sommer kann sich doch bei der einen oder anderen Pflanze ein Nährstoffmangel zeigen. Dann schlägt die Stunde der Kräuterjauchen, denn ihre Inhaltsstoffe sind schnell verfügbar und lassen müdes Gemüse wieder sprießen.
Vor allem fruchtbildende Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Gurken, Kartoffeln, Kürbisse und Zucchini sind auf eine ausreichende Versorgung mit Stickstoff, Kalium, Phosphor und anderen Mineralien angewiesen. Fehlt etwa Stickstoff, zeigt sich das an einem gehemmten Wachstum und hellgrünen bis gelblich verfärbten Blättern. Kaliummangel stört den Wasserhaushalt, die Blattränder der Pflanzen verfärben sich gelb, ältere Blätter beginnen von außen her zu welken. Soweit wollen wir es allerdings nicht kommen lassen. Deshalb greifen wir in unsere garteneigene Kräuterapotheke.
Wie man eine Kräuterjauche ansetzt
Einen hervorragenden Bio-Flüssigdünger geben Kräuterjauchen aus Brennnessel und/oder Beinwell ab. Um eine entsprechende Jauche herzustellen, pflückt man Blätter und Stengel und füllt diese in einen Holz-, Steingut- oder Plastikbehälter vorzugsweise mit Regenwasser auf. Als ungefähre Faustregel gilt: 1 Kilo Pflanzenmaterial im Verhältnis zu 10 Litern Wasser. Dann heißt es warten und gelegentlich umrühren. Denn die Jauche sollte (je nach Außentemperatur) zwischen zehn Tagen und drei Wochen gären und reifen bevor sie, wiederum verdünnt, verwendet werden kann. Die Kräuterjauche ist dann fertig, wenn keine Gärungsbläschen mehr aufsteigen und sich die Flüssigkeit dunkel verfärbt hat. Gegen den Geruch hilft ein lose aufgelegter Deckel und die Beigabe von Gesteinsmehl.
Bei der Dosierung nicht übertreiben
Mehr hilft nicht unbedingt mehr, so ist es auch bei der Düngergabe. Denn eine zu hohe Konzentration des Düngemittels schädigt die Pflanze und bremst das Wachstum ebenso wie ein Mangel. Wer die Kräuterjauche mit der Gießkanne zu den Wurzeln bringt, sollte daher die Jauche im Verhältnis eins zu zehn (also bei einer 10 Liter Gießkanne 1 Liter Kräuterjauche mit 9 Litern Wasser) verdünnen. Wird während der Reifeperiode in 14tägigem Abstand gedüngt, reicht auch das Verhältnis eins zu zwanzig aus. Als Sofortmaßnahme besteht auch die Möglichkeit der Düngung über die Blätter, die die Nährstoffe besonders schnell zugänglich machen. Dazu wird die Kräuterjauche im Verhältnis eins zu fünfzig verdünnt und mit einer Sprühflasche verteilt. Das sollte möglichst abends geschehen, denn die Blätter müssen für die Nähstoffaufnahme ausreichend befeuchtet sein, damit keine Verbrennungen entstehen.
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