Die mobilen Gärten machen es vor: Man braucht keinen Acker, um seine eigenen Kartoffeln anzubauen. Im Reissack kann man die Knollen sogar auf Balkon und Terrasse ziehen. Und auch für den Kleingärtner bringt der Kartoffelanbau im Sack Vorteile mit sich…
Wie haben wir uns im letzten Jahr über unsere erste Kartoffelernte aus dem eigenen Garten gefreut. Es hat riesig Spaß gemacht, die Kartoffeln aus der Erde herauszuholen und jede schöne Knolle wurde mit großem Hallo begrüßt. Die eine oder andere Kartoffel haben wir beim Umgraben sicher übersehen. Leichter hat es da der Kartoffelbauer, der seine Knollen im Pflanzgefäß zieht. Er kann seine Ernte am Saisonende bequem aus dem Sack herauskullern lassen. Bis zu einem Kilo Kartoffeln kann man aus einer Knolle ziehen. Mit dem Pflanzen wartet man üblicherweise bis Ende April, wenn der Boden sicher frei von Frost ist. Wer die Wachstumsphase beschleunigen möchte, lässt die Kartoffeln vorher an einem Ort mit Tageslicht keimen. Je nach Sorte beträgt die Wachstumszeit zwischen 60 bis 150 Tage – es kann also durchaus sinnvoll sein, mehrere Sorten für eine lange Erntedauer zu kombinieren.
Der Sack simuliert das Anhäufeln auf dem Acker
Für den mobilen Kartoffelanbau benötigt man Gefäße mit einem Fassungsvermögen von mindesten zehn bis 15 Litern, damit die Pflanzen nicht verkümmern und möglichst viele Knollen ausbilden. Kartoffeln haben einen hohen Nährstoffbedarf. Daher sollte die Pflanzerde zu gleichen Teilen aus Mutterboden und Kompost bestehen, die vor dem Einfüllen gut durchmischt werden. Abhängig vom Fassungsvolumen sollten pro Gefäß nicht mehr als ein oder zwei Knollen eingepflanzt werden. Was spricht nun für den Kartoffelanbau in einem Sack und nicht in einem festen Pflanzkübel? Auf dem Acker müssen Kartoffeln angehäufelt werden, damit sie in die Höhe wachsen und auf mehreren Ebenen Knollen ausbilden. Dieser Vorgang lässt sich mit einem flexiblen Behältnis wunderbar simulieren.
Wachstumsbeschleuniger Wärme und Licht
Beim Start schlägt man den Rand bis auf eine Höhe von rund 20 Zentimetern um und befüllt den Sack mit Erde. Die vorgekeimten Knollen setzt man mit den Triebspitzen nach oben ein und bedeckt sie vollständig mit Erde. Nun heißt es warten bis die ersten grünen Blättchen hervorkommen. Auch diese werden wieder mit der Mischung aus Erde und Kompost bedeckt, gleichzeitig rollt man die Sackränder nach und nach in die Höhe. Der Vorteil: Die Pflanze erhält jederzeit ausreichend Licht und wird so weiter zum Wachsen animiert. Wer dann noch die Säcke an einen warmen Standort stellt – wir haben sie an der Rückseite unserer Laube aufgereiht, wo sich ab dem Mittag die Sonne anlehnt – kann förmlich beim Wachsen zusehen. Als stabiles, dabei aber wasserdurchlässiges Material haben sich lebensmittelechte Reissäcke aus dem Asialaden bzw. Handelsbedarf bewährt. Achtung beim Gießen: Kartoffeln benötigen ausreichend Feuchtigkeit, mögen aber keine Staunässe!
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