In unseren Beeten wächst eine große Pflanze, die mit ihren gelben Blüten im Sommer zahlreiche Insekten anlockt. Die Königskerze trägt ihren Namen zu Recht, denn mit ihrer auffälligen Größe, die mehr als zwei Meter betragen kann, ist sie wirklich ein majestätischer Anblick. Doch neben ihrer Schönheit bietet die alte Heilpflanze auch vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Heutzutage werden vor allem die Blüten verwendet, deren Schleimstoffe gegen trockenen Reizhusten und Erkältungen helfen.
Seit der Antike verwendet man die Königskerze nachweislich als Arzneimittel gegen Krämpfe, Schwellungen und bei Wunden. Auch ihre positive Auswirkung auf die Atemwege ist seit langem bekannt. Die Pflanze gehört zur Familie der Braunwurzgewächse und kommt in ganz Europa, Nordasien und Nordafrika vor. Sie bevorzugt trockene, sonnige und kalkhaltige Plätze. Die Königskerze, die hierzulande unter anderem auch als Wollkraut, Wollblume und Wetterkerze bekannt ist, hat ihren Namen vermutlich daher, dass man sie früher auch als Fackel nutzte und daher mit Pech und Teer bestrich. Von den zirka 300 existierenden Arten werden nur drei als Heilmittel genutzt: die großblumigen Königskerze, die gemeine Königskerze und die kleinblütige Königskerze. Die Pflanzen sind im Allgemeinen zweijährig. Unser Exemplar ist nach ersten Einschätzungen eine großblumige Königskerze. Charakteristisch an ihr sind neben der Wuchshöhe die leuchtend gelben Blüten, die an langen Blütenständen wachsen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Die Heilwirkung der Blüten kommt von den enthaltenen Schleimstoffen und den – achtung Zungenbrecher – Triterpensaponinen, die auch in vielen Gemüsesorten und Kräutern vorkommen. Sie besitzen unter anderem eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung. Bei Reizhusten oder Halsschmerzen legen sich die Schleimstoffe wie ein schützender Film über die Schleimhaut im Rachenraum, während die Saponine zähes Sekret in den Atemwegen lösen. Ein Tee aus Königskerzenblüten hilft daher wirksam gegen viele Erkältungsbeschwerden und sorgt für ein leichteres Abhusten des Bronchialsekrets. Doch es gibt noch viele andere Einsatzmöglichkeiten für die Königskerze: So verwendet man sie in der Volksmedizin als harn- und schweißtreibendes Mittel sowie gegen Rheuma. Äußerlich als Salbe aufgetragen, helfen die Blüten bei der Wundheilung.
Auch, wenn es uns schwer fällt, der Königskerze ihrer schönen Blüten zu berauben, werden wir nicht umhinkommen, sie zu pflücken, denn jetzt im Juli und August ist Erntezeit. Einziger Trost: Es gibt noch ein paar kleinere Exemplare in unseren Beeten, die uns weiter mit ihren hübschen Blüten erfreuen werden.
Anwendungsformen:
Tee: Die Blüten frisch oder getrocknet verwenden. 2-3 Teelöffel werden mit siedend heißem Wasser übergossen und nach 10-15 Minuten abgeseiht. 2 Mal täglich eine Tasse trinken. Aufgrund des süßlichen Geschmacks ist der Tee auch bei Kindern beliebt. Getrocknete Blüten vor Licht geschützt aufbewahren. Achtung: Bei falscher Lagerung verfärben sich die Blüten braun oder verschimmeln.
Tinktur: Die Blüten werden in ein Schraubgefäß gefüllt, mit hochprozentigem Alkohol aufgegossen und für zirka vier Wochen an einem sonnigen und warmen Platz gestellt. Nach 4 Wochen die Tinktur abseihen und abfüllen.
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