Biene & Co.

Hilfe, wir haben ein Wespennest im Garten!

Vergangene Woche bei einem Frühstück in unserem Garten haben wir es entdeckt: Unter dem Dachvorsprung unserer Gartenhütte gibt es ein Wespennest. Die schwarz-gelben Insekten gehen dort emsig ein und aus. Doch sie sind nicht aggressiv und haben uns bislang einfach ignoriert. Was also tun, den Kammerjäger holen oder cool bleiben? Wir haben uns für letzteres entschieden.

Wespen gehören nicht eben zu den beliebtesten Insekten, denn ihre Stiche können schmerzhaft sein und bspw. bei Allergikern gefährliche Reaktionen hervorrufen. Zudem sind viele auf Süßes oder Gegrilltes scharf und stören so manches Sommerfest. Doch die Wespen in unserem Garten blieben nicht nur bei unserem morgendlichen Frühstück, sondern auch beim späteren Würstchen Grillen auffallend ruhig. Woran liegt es, dass sie nicht dem Klischee der aggressiven Wespe entsprechen? Wir haben uns kundig gemacht und herausgefunden, dass es viele Wespenarten gibt, die sich auch unterschiedlich verhalten. Vor allem die Deutsche Wespe und die so genannte gemeine Wespe kreisen gerne lästig um Getränke und Speisen. Die friedfertige Mittlere Wespe und die Sächsische Wespe interessieren sich dagegen überhaupt nicht für Lebensmittel, sondern nur für Schädlinge. Sie sind daher für Gärtner sehr nützlich. Doch wie unterscheidet man die einzelnen Wespenarten?

Hinweis Größe und Nestbau

Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, beides übrigens Einwanderer aus Neuseeland, unterscheiden sich durch ihre Größe von den kleineren friedfertigen Wespenarten und durch ihren Nestbau. Bei ersteren handelt es sich um sogenannte Dunkelhöhlennister, die gerne in Erdhöhlen oder in Rolladenkästen und dunklen Dachböden ihre Nester bauen und Volksstärken von mehreren tausend Tieren erreichen können. Die Mittlere Wespe baut dagegen wesentlich kleinere Nester, die nur an einem Stiel aufgehängt sind. Die Außenhülle der Dunkelhöhlennister weist eine schuppenartige Struktur auf, während die der anderen Arten quergestreift sind. Beim näheren Blick auf das Nest in unserem Garten wird also sofort klar, dass wir es mit einem friedfertigen Vertreter der Gattung Vespidae zu tun haben, denn das Nest ist klein und zeigt eine quergestreifte Musterung.

Schützenswerte Flugkünstler

Auch wenn die Deutsche und Gemeine Wespe nicht zu den geschützten Tierarten gehört wie bspw. die Hornisse, die größte Wespenart, dürfen ihre Nester laut Bundesnaturschutzgesetz nicht zerstört werden. Besser ist es, einfach bis zum Herbst zu warten, wenn die Tiere von alleine das Nest verlassen oder sterben. Dann kann man es leicht selbst entfernen. Wichtig ist vor allem aber der richtige Umgang mit den schwarzen-gelben Flugkünstlern, dann ist meist  ein friedliches Zusammenleben möglich. Wespen sind sehr nützlich sind und vertilgen nicht nur Schädlinge, sondern sorgen auch für eine Bestäubung von Blütenpflanzen, was angesichts des zunehmenden Verschwindens der Bienenvölker besonders wichtig ist. Ein paar Verhaltensregeln im Umgang mit Wespen und einen Kontakt für Erste Hilfe bei entdeckten Nestern gibt der BUND auf seinen Seiten. Vor allem aber heißt es: Ruhe bewahren und die Insekten nicht reizen. Dann bleiben sie in der Regel friedlich. Die Wespen in unserem Garten waren jedenfalls so entspannt, dass wir problemlos Nahfotos von ihrem Nest machen konnten.

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5 Kommentare zu “Hilfe, wir haben ein Wespennest im Garten!

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