Der Stadtteil Frankfurter Berg bekommt seinen ersten Gemeinschaftsgarten. Am Ginsterweg 1 bewirtschaftet die gemeinnützige Bildungseinrichtung GFFB ein rund 1.500 Quadratmeter großes Gartengrundstück, das der Stadt Frankfurt gehört. Es will im kommenden Frühjahr seine Tore für Frankfurter Bürgerinnen und Bürger öffnen. Wir haben uns dort einmal umgeschaut.
„Mitmachgarten der GFFB – Herzlich willkommen!“ steht einladend auf dem Holzschild, das am Eingang des Gemeinschaftsgartens prangt. Der Garten selbst liegt etwas versteckt neben einem Geflügelzuchtverein und dem Sportverein TSG 1957 Frankfurter Berg. Beim Betreten des Grundstücks fallen mir sofort die imposante Größe des Gartens und die vielen Bäume auf, die mit ihren bunten Blättern ein herbstliches Flair verbreiten. Ich bin mit Peter Frankenstein verabredet, der bei der GFFB die Holz- und Fahrradwerkstatt leitet und in dem Mitmachgarten unter anderem für den Bau der Hochbeete und das Anlegen der Beete zuständig ist. Er steht an einem Kreis mit rund zehn Meter Durchmesser, der aussieht, als wäre er in die Wiese gestanzt worden (siehe Titelbild). „Hier stellen wir derzeit Hochbeete auf, die in Form eines großen ‚G‘ stellvertretend für GFFB angeordnet werden“, erläutert Frankenstein. „Das verwendete Altholz stammt durchweg von Einwegpalletten aus unserer Holzwerkstatt, wo wir übrigens auch Nistkästen für die Wildvögel gebaut haben.“ Bei der Befüllung der Hochbeete würden ebenso nur recycelbare Materialen verwendet, betont der Arbeitspädagoge. Wie ich erfahre, arbeiten derzeit etwa acht ehrenamtliche Gärtnerinnen und Gärtner bei dem Projekt mit. Dabei handelt es sich vorwiegend um Langzeitarbeitslose, die im Rahmen des GFFB-Kurses „Querbeet“ dafür sorgen, dass der Gemeinschaftsgarten wächst und gedeiht.
Sukzessive urbar gemacht
Bei einem Rundgang durch den Garten erzählt mir Frankenstein, dass die Stadt Frankfurt der GFFB das Gartengelände zur Verfügung gestellt hat. „Hier war alles verwildert und mit Brombeersträuchern überwuchert. Wir haben den Garten erst nach und nach urbar gemacht“, sagt er nicht ohne Stolz. „Das Grünflächenamt ist von unserer Arbeit begeistert und unterstützt uns wo immer es möglich ist, so zum Beispiel bei der Entsorgung des Grünschnitts.“ Bereits seit 2014 lernten die Teilnehmer von GFFB-Kursen vor Ort, Nutzgärten zu planen und zu gestalten sowie Gemüse und Kräutern zu ziehen. Ab dem Frühjahr kommenden Jahres soll der GFFB-Mitmachgarten auch für alle Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern geöffnet werden. „Man kann sich aber bereits jetzt bei uns engagieren“, so Frankenstein. „Wir treffen uns jeden Freitag um 10 Uhr morgens – auch bei schlechtem Wetter – zur gemeinsamen Gartenarbeit. Einfach vorbeikommen und mitmachen!“
Vielfältiges Freizeitangebot
Neben der Beteiligung an der Gartenarbeit, kann man ab kommendem Frühjahr auch den schön angelegten Fühlpfad begehen oder das Outdoor-Schachfeld, welches derzeit in der Holzwerkstatt entsteht, für ein Match nutzen. Neben den vielen Freizeitmöglichkeiten ist es vor allem die gute Zusammenarbeit der Hobbygärtner, die Frankenstein so begeistert. „Jeder hilft mit, dass hier etwas Schönes entsteht“, schwärmt er. Auch ich kann mir einen Eindruck von der Gastfreundschaft der Gärtner machen. So bekomme ich ein Stück Kuchen und Kaffee an dem gedeckten Tisch im Freien angeboten und darf einen großen Beutel Walnüsse, die im GFFB-Mitmachgarten geerntet wurden, mit nach Hause mitnehmen. So sieht wahre Gastfreundschaft aus!
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