Nahezu vergessen liegt das Historische Rosengärtchen am Röderberghang gegenüber dem Ostpark. Jahrzehntelang befand sich das gärtnerische Kleinod buchstäblich im Dornröschenschlaf – bis vergangenen Freitag. Mit einer gemeinsamen Pflanzaktion des R.V. Kleingärtner Frankfurt / Rhein-Main e.V., dem Rosenfreundeskreis Frankfurt und Anwohnern bekam der Flaniergarten neues Leben eingehaucht. Wir waren vor Ort.
Initiator der gemeinsamen Pflanzaktion ist Oliver Lang, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Buchhang e.V., der gegenüber dem Röderberghang auf der anderen Seite der Saalburgallee liegt. „In den 1980er Jahren war das Rosengärtchen eine prächtige Anlage, ein richtiges Blütenmeer“, erinnert sich Lang, der selbst im Ostend aufgewachsen ist und bereits als kleiner Junge mit seiner Familie Sonntags durch den Garten flanierte. „Danach verwilderte die Anlage dann zunehmend, da die Stadt weder Geld noch Personal für die Pflege hatte.“ Letztes Jahr sei er wieder einmal dort vorbeigekommen und habe spontan beschlossen, etwas an dem kläglichen Zustand des Gartens zu ändern, sagt Lang. Mit Rudolf Blasnik vom Rosenfreundeskreis Frankfurt fand er den passenden Partner mit dem dafür notwendigen Fachwissen. Gemeinsam wollen die beiden ambitionierten Gärtner nicht nur das Historische Rosengärtchen reaktivieren, sondern künftig mithilfe von Workshops in Kleingartenvereinen das alte Wissen um die Zucht und Pflege von Rosen weitergeben.
Stamm- und Kaskadenrosen gepflanzt
„Im Vorfeld der Pflanzaktion am Röderberghang haben wir und 250 Handzettel verteilt“, sagt Lang, „denn vor allem die Anwohner sollen das Rosengärtchen pflegen.“ Ein erster Erfolg zeigte sich bereits bei der Pflanzaktion am vergangenen Freitag: Auch eine Anwohnerin und ein Anwohner halfen mit, 18 Rosenstöcke in die Erde zu bringen, die vom Grünflächenamt vorbereitet worden war. Als weitere Starthilfe spendete der Regionalverband R.V. Kleingärtner Frankfurt/Rhein-Main e.V. rund 1.000 Euro, mit denen die Pflanzen sowie notwendige Materialien gekauft wurden. Von Rosenfachmann Blasnik erfahren wir, welche Rosen gepflanzt wurden. Um Abwechslung in die Beete zu bringen, sagt er, würden historische Stamm- und Kaskadenrosen gepflanzt. Bei ersteren handelt es sich um Rosensorte, die nicht in Bodennähe, sondern in einer Stammhöhe von etwa 90 cm veredelt wird und später wie ein Rosenbäumchen aussieht. Kaskadenrosen dagegen sind hängende Kletterrosen, die auf einer Höhe von ca. 140 cm veredelt werden und später in Kaskaden bis zum Boden herabhängen. Wir sind gespannt, wie sich das Historische Rosengärtchen entwickelt. Bereits jetzt lädt die Anlage in sonniger Hanglage mit ihren Sitzbänken und Arkaden zu einem Besuch ein – und das nicht nur sonntags.
Es werden noch Paten zur Pflege des Rosenidylls gesucht. Kontakt unter info@rv-kleingarten.de.
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