Für Liebhaber von Tomaten, wie ich einer bin, ist jetzt eine tolle Zeit. Ob direkt aus dem Garten oder vom Erzeugermarkt. Überall gibt es die aromatischen Früchte in ihren unterschiedlichen Farben und Formen zu kosten. Dabei bin ich immer auch auf der Suche nach Tomatensorten, die ich in der kommenden Saison in meinem Garten ziehen möchte.
Tomaten sind in meiner Küche und somit auch in meinem Garten immer ein großes Thema. Da ich mit dem Geschmack der käuflich zu erwerbenden Tomaten seit langer Zeit nicht mehr zufrieden bin, war es nur ein logischer Schritt, eigene Tomaten im Garten anzubauen. In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr den alten Tomatensorten zugewandt, die zwar oft im Anbau etwas schwieriger, dafür aber wesentlich schmackhafter sind. Die persönlichen Vorlieben und der Verwendungszweck bestimmen hier die Lieblingssorte. Und schon meine fünf Favoriten zeigen die unendliche Vielfalt, die es bei den Tomaten zu entdecken gibt:
Nonna Antonina
Ich dachte immer Fleischtomaten sind nur groß und haben keinen Geschmack. Diese Sorte beweist das Gegenteil. Die Nonna Antonina stammt aus Italien, genauer gesagt aus dem Piemont. Es ist leider nicht so einfach, an diese Tomatensorte bzw. Samen zu kommen. Ich habe sie mir vor zwei Jahren in einem Internetforum ertauscht.
Ochsenherz (cuore di bue)
Unbedingt anbauen! Diese Sorte ist sehr saftarm und lässt sich deshalb sehr gut verarbeiten. Das Fleisch ist fest und sehr aromatisch. Sie werden fast grün geerntet und reifen dann nach. Auch diese Sorte ist eine Fleischtomatensorte. Samen gibt es z.B. bei Gartenrot
Berner Rose
Wie der Name vermuten lässt, stammt diese Sorte wohl aus der Gegend um Bern. Die Stauden wuchern stark, die Früchte sind aromatisch und haben einen hohen Zuckeranteil. Die Früchte reifen ziemlich spät und ich nehme diese Sorte gerne für ein Butterbrot mit Tomate oder als Saucenbasis. Samen bei Scharf&Lecker
San Marzano
Was soll ich sagen, ich liebe die San Marzano. In der Küche ist sie super zu verarbeiten, weil sie ebenfalls nicht so viel Flüssigkeit enthält. Geschmacklich ist sie ein italienischer Traum, außerdem ist sie auch beim Anbau eine der einfacheren Sorten. Sie stammt aus Kampanien und ist dort bereits seit dem Jahre 1770 bekannt, in dem sie aus Peru eingeführt wurde. Samen erhältlich bei Irinas Shop
Sandul Moldovan
Ebenfalls eine Fleischtomate die vorzüglich schmeckt und nicht ganz so groß wird wie die „Nonna Antonina“ Sie stammt wohl ursprünglich aus Moldawien bzw. ist durch die von dort stammende Familie Sandul bekannt geworden. Samen über Urlmüllers aus Österreich
Es lohnt sich, alte Sorten zu entdecken
Ein Problem, das generell für historische Sorten gilt, ist die fehlende Sortenzulassung. Diese alten Sorten sind damit faktisch keine Nutzpflanzen bzw. keine Lebensmittel mehr. Im Handel dürfen sie nur noch als Zierpflanzen oder Sammelobjekt vertrieben werden. Eine perverse Entwicklung auf Bundes- und EU-Seite, die durch die Saatmittelhersteller forciert bzw. gewünscht wird.
Auch wenn diese alten Sorten schwieriger zu bekommen sind, lohnt es sich, danach zu suchen. Ich teste jedes Jahr eine neue Sorte und freue mich jetzt schon auf die kommende Saison. Ich habe bereits mit der Recherche begonnen und werde mich bis Ende des Jahres für eine neue Sorte entscheiden. Die besten Quellen für Samen sind einschlägige Internetforen wie z.B. Tomaten-Forum oder lokale Tauschbörsen. Natürlich freue ich mich über Vorschläge hier im Kommentarbereich.
2 Kommentare zu “Alte Tomatensorten im eigenen Garten”