Urbanes Gärtnern

Begrünte Oasen sollen die mittlere Berger Straße beleben

Wer entlang der Berger Straße vom Nordend nach Bornheim flaniert, stößt seit Samstag auf zwei bepflanzte Holzkonstruktionen in typischer Upcycling-Palettenoptik. Sie sind das Ergebnis eines Stadtteilmarketingkonzepts für die mittlere Berger Straße, das Marlene Haas von „KULTpour“ im Auftrag des Gewerbevereins Bornheim-Mitte und des Ortsbeirats entwickelt hat. Wir haben nachgefragt, welche Idee sich hinter den so genannten Oasen verbirgt.

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Als symbolischen Akt pflanzten Wirtschaftsdezernent Markus Frank (li.) und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (re.) einen Kohl in das Palettenbeet vor dem ehemaligen Saturn. In der Mitte Marlene Haas, die das Konzept entwickelt hat und uns im Interview erklärt.

Frankfurter Beete: Vor dem Eingang des seit einigen Monaten leer stehenden Saturn-Gebäudes sowie am Fünffingerplätzchen in Bornheim stehen seit kurzem begrünte Palettenkonstruktionen, so genannte Oasen. Was hat es damit auf sich?

Haas: Die Oasen – zwei weitere sollen im Laufe dieses Herbstes noch aufgestellt werden – sind als Hingucker und Haltepunkte gedacht. Sie sind ein Bestandteil des Marketingkonzepts, das wir seit einigen Monaten für die mittlere Berger Straße entwickeln. Dazu gehören auch die Schautafeln mit der Überschrift „Lust auf leben – Willkommen in Bornheim“, die zeigen, welche Versorgungseinrichtungen, Kultur- und Sportangebote rechts und links der Berger Straße zu finden sind.

Frankfurter Beete: So mancher Passant dürfte angesichts der vom Frankfurter Garten gestalteten und bepflanzten Palettenmöbel erst einmal stutzen. Man hätte die Informationstafeln ja auch einfach so aufstellen können. Warum die Oasen und wie sollen sie genutzt werden?

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Bepflanzte Paletten vor dem ehemaligen Saturn-Eingang: Die benachbarte Eichwald-Apotheke und der Weltladen haben die Patenschaft übernommen. Der Frankfurter Garten hat sie aufgebaut und berät.

Haas: Schon die beiden jetzt installierten Oasen haben unterschiedliche Formen und Funktionen. Das Podest am Fünffingerplätzchen soll die Lebendigkeit des Stadtteils unterstreichen und kann als Bühne für Musik und Literatur oder als Speakers Corner für den Stadtteil genutzt werden. Bei der wenig einladenden Schaufensterfront, die nach dem Auszug des Saturn entstanden ist, gab es zunächst Überlegungen, den Leerstand durch Werbeflächen zu kaschieren. Mit den bepflanzten Oasen haben sich Gewerbeverein und Ortsbeirat jedoch für eine Gestaltung entschieden, die die Anwohner und Passanten aktiv fordert.

Frankfurter Beete: Inwiefern?

Haas: Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist, dass wir rund um die Oasen Paten gewinnen konnten, die sich um die Pflege der Pflanzen kümmern werden. Der Frankfurter Garten unterstützt das Projekt beratend und durch die Kooperation mit ffmtipptopp ist sichergestellt, dass sich kein Müll ansammeln wird. Es gibt also eine ganze Reihe von Akteuren, die sich einbringen, Verantwortung übernehmen und zeigen: „Hier passiert etwas!“. Anwohner und Passanten sind dazu eingeladen, sich die Oasen kreativ anzueignen, beispielsweise als Begegnungs- und Kommunikationspunkte. Dazu passt auch, dass auf der mittleren Berger Straße WLAN frei verfügbar ist.

Frankfurter Beete: Die sommerlichen Temperaturen liegen ja leider hinter uns. Es ist nicht gerade der ideale Zeitpunkt zum Aufstellen von Palettenmöbeln und Pflanzen?

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Matthias Baumgardt probte am Samstag schon einmal die Bühnentauglichkeit der neuen „Oase“ am Fünffingerplätzchen.

Haas: Das stimmt, wir wollten aber nicht untätig bis zum kommenden Frühjahr warten. Der Frankfurter Garten hat uns bei der Auswahl von robusten Pflanzen unterstützt. Und die eine oder andere Aktion rund um die Oasen wird sicher auch noch stattfinden. Ohnehin braucht man bei der Umsetzung eines Stadtteil-Marketingkonzepts Geduld. Nicht alles kann man planen und wir sind selbst gespannt, wie unsere Ideen angenommen werden.

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