Im dritten und letzten Teil unserer Serie „Heilkräuter für das Immunsystem“ zeigen wir ein paar typische Pflanzen, die eine antivirale und -bakterielle Wirkung besitzen. Gerade jetzt im Frühling ist die Wirkung der meisten Heilpflanzen besonders hoch.
Mit den Küchenkräutern Ingwer, Zwiebeln und Thymian, die man schnell zur Hand hat, hatten wir den ersten Teil unserer Serie zur Stärkung der körpereigenen Abwehr begonnen. Auch Gänseblümchen, Vogelmiere und Bärlauch, die in Teil Zwei vorgestellt wurden, sind jetzt im April überall in der Natur zu finden. Doch auch im eigenen Garten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Heilkräuter mit positiver Wirkung auf das Immunsystem anzupflanzen. Wir stellen drei besonders geeignete Kandidaten vor.
Meerrettich – starker Scharfmacher
Wie viele andere Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütengewächse produziert der Meerrettich in seinen Wurzeln Senfölglykoside, um Fressfeinde abzuwehren. Genau diese sind für den scharfen Geschmack und die besondere Heilwirkung verantwortlich. Bereits seit dem Mittelalter kennt man Meerrettich als Gewürzpflanze, die Galle und Magen anregt und so schweres Essen verträglicher macht. Zudem liefert sie reichlich Vitamin C. Doch der Meerrettich kann noch viel mehr: So wirkt er effektiv gegen Bakterien und Pilze und ist stark antiviral. Vor allem bei Krankheiten der Atemwege wie Bronchitis wird er gerne eingesetzt. Hierzu die Wurzel – die man auch im gut sortierten Obst- und Gemüsegeschäft findet – frisch reiben und möglichst sofort verwenden, da sie wegen der leicht flüchtigen Flavanoide und Glykoside rasch an Heilwirkung verliert.
Bei Husten: Die geriebene Wurzel mit der gleichen Menge Honig mischen. Drei Mal am Tag einen Teelöffel zu sich nehmen.
Zitronenmelisse – sanfter Allrounder
Die Zitronenmelisse mit ihrem charakteristischen Duft wächst nahezu in jedem Garten und wuchert dort geren zum leidwesen macher Gärtner. Was viele nicht wissen: Die anspruchslose Pflanze aus der Familie der Lippenblütler ist ein echtes Powerfood, das verschiedene positive Wirkungen auf unsere Gesundheit und unser Immunsystem hat. So besitzen die Blätter beruhigende, krampflösende, verdauungsfördernde und antivirale Eigenschaften und werden bei Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Verdauungsbeschwerden sowie lokal bei Herpes- und Fieberbläschen als Bestandteil von Cremes eingesetzt. Als Tee zubereitet hilft Zitronenmelisse bei Grippe und grippalen Infekten, aber auch bei Gürtelrose und Windpocken. Die ehemals aus dem Mittelmeerraum stammende Heilpflanze wurde bereits vor Jahrhunderten bei uns eingeführt und zunächst in Klostergärten angebaut. Auch die getrockneten Blätter, die man online bestellen oder in der Apotheke bekommt, sind sehr wirksam.
Tee: 1 Teelöffel frische Blätter überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen. Bei Infekten 3 Mal am Tag eine Tasse trinken.
Salbei – lecker und gesund
Der echte Salbei ist nicht nur sehr wirksam gegen Viren, sondern auch ein beliebtes Küchenkraut. Er lässt sich leicht im Garten anbauen und ist zudem eine hervorragende Bienenweide. Antivirale Wirkung besitzen die in den Blättern enthaltenen Gerbstoffe. Aber auch die Bitterstoffe und ätherische Öle des Salbeis helfen bei der Bekämpfung von Krankheitserregern. Zum Einsatz kommt das Heilkraut vor allem bei grippalen Infekten und Entzündungen im Mundbereich. Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Pflanze wir in der Heilanwendung gerne als Tee oder in Form von Lutschtabletten eingenommen, da sie bei Husten eine krampflösende Wirkung besitzt. Beliebt ist auch ihr amerikanischer Verwandter, der Weiße Salbei, dessen getrocknete Blätter gerade nach überstandener Krankheit zum Räuchern von Räumen verwendet wird.
Tee: 1-2 Teelöffel frische Blätter oder getrocknete überbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Bei Infekten 3 Mal am Tag eine Tasse trinken.
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