Der Frühling steht vor der Tür, doch gerade jetzt haben Erkältungskrankheiten Konjunktur. Das gefleckte Lungenkraut, das im März blüht, kann hier helfen. Dank seiner gesunden Inhaltsstoffe wirkt es unter anderem schleimlösend und lindert Hustenreiz. Zudem ist das Kraut eine schmackhafte Zutat für Rohkostgerichte.
Bereits Hildegard von Bingen empfahl die kleine Pflanze gegen Erkrankungen der Lunge und Atemwege. Das auch als Schlüsselblume, Fleckenkraut und Lungenwurz bekannte gefleckte oder echte Lungenkraut fällt beim Frühjahrsspaziergang durch die schönen Lila- und Blautöne seiner Blüten auf. Es gehört zu den Raublattgewächsen und ist vor allem in Laubwäldern und auf Wiesen zuhause. Auch in vielen Gärten wird das bis zu 30 Zentimeter hohe Gewächs gerne als Zierpflanze und Bienenweide eingesetzt. Es bevorzugt halbschattige, leicht feuchte Böden. Aussaat ist zwischen März und April. Da das Lungenkraut ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Auch auf dem Balkon gedeiht das Lungenkraut prächtig. Die Töpfe sollten 20 Zentimeter Durchmesser besitzen, damit sich die Wurzeln gut ausbreiten können.
Geballte Heilkraft
Das Lungenkraut enthält viele wertvolle Stoffe wie Kieselsäure, Schleime, Saponine, Vitamin E und Gerbstoffe sowie Mineralien. In der kleinen unscheinbaren Pflanze steckt also viel Heilkraft. So lindert ein Tee aus den rauen Blättern unter anderem Atemwegserkrankungen wie Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit, aber auch Blasenleiden und Durchfall. Er wirkt zudem schweißtreibend und schleimlösend. Eine Tinktur hilft gegen Bronchitis und Asthma. Das Kraut sollte allerdings nicht länger als sechs Wochen und vor allem nicht bei Schwangerschaften eingesetzt werden, denn es enthält in geringem Maße Alkaloide.
Leckere Blätter und Blüten
Die jungen, herzförmigen und gefleckten Blätter sind im Frühjahr eine hervorragende Zutat für Salate, Smoothies und Rohkostgerichte. Ihr Geschmack erinnert an Gurken. Da die Blatthaut wie beim Borretsch sehr rau ist, sollten die jungen Blättchen fein geschnitten werden. Man kann die älteren Blätter aber auch wie Spinat oder für Suppen und Gemüsegerichte verwenden. Die schönen Blüten können ebenfalls gegessen werden und eigenen sich hervorragend als Dekoration.
Anwendungsformen
Tee: 2 gehäufte Teelöffel Kraut mit 250 ml heißem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Drei Mal am Tag sollte der Tee möglichst ungesüßt getrunken werden.
Tinktur: Kraut bis zum Rand eines Einmachglases füllen und mit Wodka oder Obstbrand bis zum Glasrand übergießen. 2 Wochen an einen sonnigen Platz stellen, danach abseihen und in eine Braunglasflasche füllen oder das Glas an einem dunklen Ort aufbewahren. 3 Mal täglich mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
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