Heilpflanzen Rund ums Beet

Spitzwegerich – der König der Wege

Eine der ältesten hierzulande bekannten Heilpflanzen ist der Spitzwegerich. Vor allem an Wegrändern und trockenen Wiesen wächst die Pflanze gerne. Auch in unserem Garten sind im Frühjahr die langen Stängel mit den hellen Blütenköpfen überall zu finden. Zum Einsatz kommt die vielseitige Heilpflanze besonders bei Erkrankungen der Atemwege, als Wundheilmittel für die Haut und gegen Insektenstiche.

Bild Spitzwegerich Text
Spitzwegerich hilft gegen Insektenstiche und bei den Hustenreiz. (Bildquelle: Hajotthu/Wikipedia)

Bereits in der Antike war der Wegerich, zu dem neben dem Spitz- auch der Breitwegerich gehört, als Heilmittel zur Stillung von Blutungen bei innerlichen und äußerlichen Wunden bekannt. Über die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Meinungen. Eine Erklärung, die mir sinnvoll erscheint, ist die Ableitung aus den althochdeutschen Worten „wega“ = Weg und „rich“ = König , was so viel wie „König der Wege bedeutet“. Und tatsächlich findet man ihn vor allem an Wegen und Wiesenrändern. Der Spitzwegerich besitzt spitze und lang zulaufende Blätter, die zusammen die typische Bodenrosette der Pflanze bilden. Je nach Bodenbeschaffenheit und äußerlichen Bedingungen kann die Pflanze, die heute überall auf der Welt zu finden ist, bis zu 60 Zentimeter hoch werden. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis in den Frühherbst.

Spitzwegerich bietet schnelle Hilfe

In erster Linie hilft der Wegerich gegen alle Erkrankungen der Atemwege, insbesondere bei Husten, Verschleimung sowie gegen Asthma. Hierbei wird er als Tee, oder Teemischung zusammen mit Thymian getrunken. Darüber hinaus reinigt Spitzwegerich das Blut, die Lunge und den Magen und ist daher ideal für Menschen, die schwache Lungen und Nieren besitzen, was sich oftmals an einem bleichen Äußeren zeigt. Auch als Wundheilmittel ist der Wegerich seit je her bekannt und bietet schnelle Hilfe. So kann man bei Verletzungen einfach frische Spitzwegerich-Blätter mit der Hand zerreiben und sie auf die Wunde legen. Selbst bei ungewaschenen Blättern entsteht keine Entzündung, da die Blätter antiseptische Eigenschaften besitzen. Die gleiche Anwendungsweise hilft gegen Brandwunden, Insektenstiche und Bisse von Tieren.

Abschließend noch ein Tipp fürs Wandern: Wenn man Wegerichblätter vor dem erneuten Tragen in die Schuhe legt, verschwinden durch längeres Gehen hervorgerufene Blasen schneller wieder. Nicht zuletzt wegen seiner Vielseitigkeit wurde der Spitzwegerich übrigens vom „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ zur Heilpflanze 2014 gewählt.

Anwendungsformen:

Tee: 1 gehäufter Teelöffel frische Blätter auf ein Viertel Liter  kochendes Wasser, nur kurz ziehen lassen.

Teemischung: 1 gehäufter Teelöffel zu gleichen Teilen aus Wegerichblättern und Thymian auf ein Viertel Liter kochendes Wasser.

Blätterauflage: Frische Spitz- oder Breitwegerichblätter auf einem Holzbrett mit einem Nudelholz zu einem Blätterbrei walken und auf die Wunde oder den Insektenstich legen.

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