Urbanes Gärtnern

Wird die Berger Straße essbar?

Unter dem Motto „Bornheim blüht auf“ fand am vergangenen Samstag eine besondere Pflanzaktion auf dem Fünffingerplätzchen statt. Die Initiative „Lust auf Leben“ und der Frankfurter Garten hatten die Bornheimer Bürger dazu eingeladen, mit ihnen Gemüsesetzlinge und Samenbomben herzustellen. Das Ziel: mehr (essbares) Grün auf die Berger Straße zu bringen. Wir haben mitgebastelt.

Das Bornheimer Fünffingerplätzchen ist einer kleiner Platz am Fuße der oberen Berger Straße. Auf den nicht eben gemütlichen Stahlgitterbänken, die dort stehen, ruhen sich die Bornheimerinnen und Bornheimer gerne vom Einkaufen aus. Seit Herbst letzten Jahres gibt es am Rande des Platzes eine kleine aus Palletten gebaute Bühne. Diese sogenannte „Oase“ ist Teil eines Marketingkonzepts, das Marlene Haas, Projektkoordinatorin für die Initiative Lust auf Leben, im Auftrag des Gewerbevereins Bornheim-Mitte und des Ortsbeirats entwickelt hat, um die Berger Straße neu zu beleben (siehe unser Interview). Gemeinsam mit Ilona Lohmann-Thomas vom Frankfurter Garten errichtete sie am ersten Samstag im April auf der kleinen Holzbühne einen Stand, wo unter fachkundiger Anleitung Setzlinge und Samenbomben gebaut werden konnten. Die Idee: Gemüsesetzlinge sollten zu Hause großgezogen und dann in eines der Beete an den Haltestelle Bornheim Mitte und Höhenstraße sowie am Fünffingerplätzchen gesetzt werden, wenn eine reife Pflanze dort abgeerntet wurde.

Pflanzaktion 3
Ilona Lohmann-Thomas (re.) vom Frankfurter Garten zeigt, wie man Samenbomben baut.

Eine schöne Kooperation

Um die Pflanzaktion überhaupt möglich zu machen, hatte der Frankfurter Garten  die notwendige  Erde, Samen und Werkzeug gestellt. „Mein Traum ist es, die Berger Straße in eine essbare Straße zu verwandeln“, sagte Lohmann-Thomas. „In den anderen Oasen auf der Berger Straße werden leider immer noch viele Grünpflanzen entwendet. Das gilt auch für unser Projekt Zukunftspavillion am Goetheplatz.“ Dennoch zeigten sich beide Macherinnen optimistisch, dass das Konzept aufgeht. Ein paar „Aktive“ hatten sich bereits eingefunden und starrten neugierig auf die Reissäcke mit Erde und die ausgelegten Samen.  Lohmann-Thomas zeigte, wie man Samenbomben baut und Samen von Mangold, Kresse und Co. in die Pflanztöpfchen bringt. „Es ist eine schöne Kooperation, die hier stattfindet“, freute sie sich. „Die Samen wurden auf Vermittlung der Bürger AG vom Bingenheimer Saatgut gestellt und das Wasser zum Pflanzen und Händewaschen bekommen wir vom türkischen Lebensmittelladen gegenüber.“

Bühne frei für kreative Aktionen

Pflanzaktion 2
Marlene Haas von Kulturpour (li.) und eine Interessentin nutzen das reichhaltige Angbot an guter Erde.

In den folgenden Monaten sollen die Bornheimerinnen und Bornheimer laut Haas noch öfters die Gelegenheit erhalten, Eigeninitiative zu zeigen und aktiv an der Gestaltung ihres Stadtteils mitzuwirken. „Wir wollen auf dem Fünffingerplätzchen jeden ersten Samstag im Monat die Bühne frei machen für nicht kommerzielle Aktionen“, erläutert sie. „Wer eine Idee hat, kann sich gerne unter kontakt@kultpour.de bei mir melden.“ Wir sind jedenfalls schon gespannt darauf, welche kreativen Kräfte die Bornheimer Bürger entfalten, und natürlich auch, wie es mit der essbaren Berger Straße weitergeht.

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1 Kommentar zu “Wird die Berger Straße essbar?

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