Heilpflanzen Rund ums Beet Selbermachen

Schöllkraut – der Allrounder

gelbe Blüten des Schöllkrauts

Als wir vor einem Jahr unseren damals fast verwilderten Schrebergarten übernahmen, fiel mir sofort eine Pflanze auf, die gelb blühte und überwall wuchs. Ich hielt sie für Unkraut und wollte sie erst ausreißen, besann mich dann doch eines besseren und machte mich erst einmal schlau. Heute weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war, denn es handelt sich um Schöllkraut, eine Art Allzweckwaffe unter den Heilpflanzen. Warzenkraut, Blutkraut und Augenwurz sind nur einige der vielen Namen, die der Volksmund der Pflanze gibt. Sie alle zeigen ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

Das Schöllkraut wird bis zu 80 cm hoch und blüht ab Mai bis in den Herbst hinein. Selbst im Winter ist die robuste Pflanze noch zu finden, deren gezackten Blätter an Eichenblätter erinnern. Den Beweis, dass es sich wirklich um Schöllkraut handelt, liefert der orangene Saft, der aus den Stängeln quillt, wenn man diese mit den Fingern zerdrückt. Die Pflanze kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Als Tee getrunken, soll sie blutreinigend und blutbildend wirken wie Brennnessel und bei Leber-, Gallen- und Nierenerkrankungen helfen, aber auch gegen Ohrensausen. Zur äußeren Anwendung nimmt man hauptsächlich den Saft. Er wird bei Netzhautablösungen und Grauem Star eingesetzt und soll gegen Warzen, Hühneraugen, Flechten und angeblich sogar bösartige Hautkrankheiten erfolgreich sein.

Schöllkraut wächst auch im Garten
Die gezackten Blätter des Schöllkrauts erinnern entfernt an Eichenblätter.

Als Computerarbeiter interessieren mich natürlich besonders die Einsatzmöglichkeiten des Schöllkrauts für die Augen. So soll der Saft bei Sehschwäche und überanstrengten Augen helfen. Ein Selbstversuch über mehrere Tage hat gezeigt, dass die Augen tatsächlich entspannter sind. Ob das Selbstsuggestion ist oder die Pflanze wirklich hilft, werden die nächsten Wochen zeigen. Schöllkraut gibt es ja derzeit mehr als genug in unserem Garten.

Anwendungstipps:

Bei überanstrengten Augen ein Blatt oder den Stängel nehmen und zwischen den angefeuchteten Daumen und Zeigefinger zerreiben. Den gewonnenen Saft bei geschlossenen Augen (!) mit dem Zeigefinger von der Nasenwurzel in Richtung Augenwinkel streichen.

Für einen Teeaufguss wird ein Teelöffel Blätter und Stängel auf einen Viertelliter heißes Wasser verwendet, das aber nicht kochen sollte. Der Tee kann zur Blutreinigung mit Brennnessel gemischt werden.

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